Sicherheitsinspektionen für Boeing 737-800
Am Montag gaben südkoreanische Behörden bekannt, dass sie Sicherheitsinspektionen aller Boeing 737-800 Flugzeuge durchführen werden, die von den nationalen Fluggesellschaften betrieben werden. Dies geschieht im Zuge der Ermittlungen zu einem Flugzeugabsturz, bei dem am Vortag 179 Menschen ums Leben kamen.
Schwerster Flugunfall seit Jahrzehnten
Der Absturz am Sonntag stellt die schlimmste Flugkatastrophe des Landes seit vielen Jahren dar und hat eine Welle der nationalen Anteilnahme ausgelöst. Es gibt Bedenken hinsichtlich der Reaktionsfähigkeit der südkoreanischen Regierung, die sich in einer politischen Krise befindet, nachdem Präsident Yoon Suk Yeol und Premierminister Han Duck-soo nacheinander abgesetzt wurden.
Notfallüberprüfung der Luftfahrtsysteme
Der amtierende Präsident Choi Sang-mok leitete am Montag eine Sitzung einer Taskforce, die sich mit dem Absturz befasst. Er forderte eine Notfallüberprüfung der Luftfahrtsysteme im Land. Choi betonte, dass es wichtig sei, die Luftfahrtsicherheit umfassend zu renovieren, um ähnliche Vorfälle in Zukunft zu verhindern.
Details zum Absturz
Das betroffene Boeing 737-800 Flugzeug der südkoreanischen Billigfluggesellschaft Jeju Air brach seinen ersten Landeversuch aus bislang ungeklärten Gründen ab. Bei dem zweiten Landeversuch erhielt die Besatzung eine Warnung vor einem Vogelschlag, bevor ein Notruf abgesetzt wurde. Das Flugzeug landete ohne ausgefahrenes Bugfahrwerk, überschoss die Landebahn, prallte gegen einen Betonzaun und ging in Flammen auf.
Reaktionen von Experten
Alan Price, ein ehemaliger Chef-Pilot bei Delta Air Lines, bezeichnete die Boeing 737-800 als ein „bewährtes Flugzeug“, das sich von der Boeing 737 Max unterscheidet, die mit tödlichen Unfällen in den Jahren 2018 und 2019 in Verbindung gebracht wurde.
Zusammenarbeit mit US-Behörden
Das südkoreanische Verkehrsministerium plant, Sicherheitsinspektionen für alle 101 Boeing 737-800 der nationalen Fluggesellschaften durchzuführen und die Sicherheitsstandards bei Jeju Air zu überprüfen. Vertreter des US National Transportation Safety Board und von Boeing werden voraussichtlich am Montag in Südkorea eintreffen, um an den Ermittlungen teilzunehmen.