Gründe für den Austritt
Franz Müntefering, ehemaliger SPD-Chef und Vizekanzler, hat zu Beginn des Jahres seinen Austritt aus der katholischen Kirche bekannt gegeben. In der ARD-Talkshow „maischberger“ äußerte er, dass sein Glaube nicht mehr vorhanden sei. Er begründete seine Entscheidung mit einer tiefen Unzufriedenheit über die Kirche als Institution sowie den Missbrauchsskandalen, die in den letzten Jahren ans Licht gekommen sind.
Kritik an der Institution Kirche
Müntefering kritisierte die gesellschaftliche Rolle der Kirche und stellte fest: „Die Kirche wird einfach ihrer Verantwortung für die Gesellschaft nicht gerecht.“ Er wies darauf hin, dass die katholische Kirche Mitarbeitende entlasse, die sich scheiden lassen oder einen anderen Glauben annehmen. Diese Praktiken empfindet er als nicht zeitgemäß und ungerecht.
Persönlicher Hintergrund
Der Politiker, der katholisch erzogen wurde und einige Jahre als Messdiener tätig war, reflektierte über seinen Glauben und die Rolle der Kirche in seinem Leben. Vor etwa drei Jahren begann er, sich intensiver mit diesen Themen auseinanderzusetzen. Müntefering betonte, dass es wichtig sei, ehrlich zu sich selbst und zu anderen zu sein und seine Ansichten über die Kirche offen zu kommunizieren.
Ausblick
Seine Aussagen in der Talkshow verdeutlichen, dass Müntefering nicht nur eine persönliche Entscheidung getroffen hat, sondern auch eine kritische Auseinandersetzung mit den Werten und Praktiken der katholischen Kirche anstoßen möchte. Seine Erfahrungen und Überlegungen könnten auch andere dazu anregen, über ihren eigenen Glauben und die Rolle der Kirche in der Gesellschaft nachzudenken.