Einführung der Schutzempfehlungen

Am 3. Juni 2025 haben das Bundesgesundheitsministerium (BMG) und die Bundespsychotherapeutenkammer (BPtK) neue Empfehlungen veröffentlicht, die sich mit den Risiken von Hitze für die psychische Gesundheit befassen. Diese Empfehlungen sind besonders relevant im Hinblick auf den bevorstehenden Hitzeaktionstag.

Musterhitzeschutzplan für Praxen

Die veröffentlichten Materialien beinhalten einen Musterhitzeschutzplan, der psychotherapeutischen Praxen als Leitfaden dient. Dieser Plan soll den Inhaber*innen helfen, Maßnahmen zu ergreifen, um die Auswirkungen von Hitze auf Patient*innen und Mitarbeitende während der Sommermonate zu minimieren.

Psychische Belastungen durch Hitze

Dr. Andrea Benecke, Präsidentin der BPtK, weist darauf hin, dass extreme Hitze nicht nur körperliche Beschwerden verursacht, sondern auch ernsthafte Risiken für die psychische Gesundheit birgt. Stress, Schlafstörungen und die Verschärfung bestehender psychischer Erkrankungen können die Folge sein.

Zunahme von Hitzewellen

Die Häufigkeit von Hitzewellen hat in den letzten Jahren zugenommen, was erhebliche gesundheitliche Auswirkungen hat. Studien belegen, dass in diesen Zeiten psychiatrische Notdienste verstärkt in Anspruch genommen werden und die Suizidrate ansteigt. Besonders bei affektiven und Angststörungen kann sich das Risiko verschlechtern.

Vorbereitung der Praxen

Benecke betont die Notwendigkeit, dass psychotherapeutische Praxen gut vorbereitet sein müssen, um sowohl Patient*innen als auch sich selbst zu schützen. Der Musterhitzeschutzplan bietet konkrete, alltagstaugliche Maßnahmen, die bereits vor dem Eintreten von Hitzewellen implementiert werden sollten.

Identifikation von Risikogruppen

Die BPtK empfiehlt, sowohl bei Mitarbeitenden als auch bei Patient*innen Risikogruppen zu identifizieren und entsprechende Informationen bereitzustellen. Für besonders betroffene Patient*innen, wie etwa solche mit psychischen Erkrankungen oder chronischen körperlichen Beschwerden, sollten Termine gegebenenfalls in die frühen Morgen- oder späten Abendstunden verlegt oder Videosprechstunden angeboten werden.

Verantwortlichkeiten in der Praxis

Zusätzlich sollten in den Praxen Personen benannt werden, die für den Hitzeschutz verantwortlich sind. Der Musterhitzeschutzplan wurde ursprünglich im Jahr 2023 in Zusammenarbeit mit der Deutschen Allianz Klimawandel und Gesundheit (KLUG) e.V. und den Psychologists/Psychotherapists for Future e.V. erstellt und wurde nun aktualisiert.

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