Weltklimakonferenz in Brasilien

Am 13. November 2025 findet die 30. Weltklimakonferenz im brasilianischen Belém statt. In diesem Zusammenhang haben zahlreiche CEOs und Vorstandsmitglieder führender deutscher Unternehmen einen Appell an die Bundesregierung gerichtet. Dieser wurde von der Stiftung KlimaWirtschaft initiiert und umfasst zwölf Punkte.

Wirtschaft und Klimaschutz vereinen

Die Unternehmensführer fordern eine Harmonisierung von wirtschaftlichen Interessen und Klimaschutz. Ihr Ziel ist es, die deutsche Wirtschaft zukunftsfähig zu gestalten, die internationale Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen und in klimaschonende Technologien zu investieren.

Kritik an der aktuellen Debatte

Die Stiftung KlimaWirtschaft äußert Bedenken, dass der Klimaschutz in der gegenwärtigen Diskussion zunehmend unter Druck gerät und als Sündenbock für wirtschaftliche Probleme herangezogen wird. Die wahren Ursachen liegen laut der Stiftung in ungelösten Strukturproblemen, wie hohen Energiepreisen, Lohnkosten, übermäßiger Regulierung und ungünstigen Investitionsbedingungen.

Warten auf Reformen

Sabine Nallinger, Vorständin der Stiftung KlimaWirtschaft, betont, dass die deutsche Wirtschaft seit dem Regierungswechsel im Frühjahr 2025 auf einen Aufschwung wartet. Der angekündigte Herbst der Reformen sei bislang ausgeblieben, während die strukturellen Probleme weiterhin bestehen.

Engagement der Unternehmen

Viele Unternehmen in Deutschland haben bereits erhebliche Investitionen in die Klimaneutralität getätigt. Ein Rückschritt sei keine Option, da andere Länder, insbesondere China, im Bereich klimaneutraler Technologien aufholen. Nallinger hebt hervor, dass die Wirtschaft bereit sei, Verantwortung zu übernehmen und gemeinsam mit der Politik Lösungen zu finden.

Notwendigkeit stabiler Rahmenbedingungen

Die aktuelle Situation birgt die Gefahr, dass Unternehmen, die als Vorreiter in der Transformation auftreten, für ihr Engagement bestraft werden. Dieses Phänomen wird als „First Mover Disadvantage“ bezeichnet. Nallinger fordert daher dringend verlässliche Rahmenbedingungen, die über mehrere Legislaturperioden Bestand haben.

Klimaschutz als wirtschaftliches Modell

Die Stiftung KlimaWirtschaft ist der Ansicht, dass sich Klimaschutz volkswirtschaftlich bereits rechnet. Die Politik sollte daher die Rahmenbedingungen so gestalten, dass die Transformation für Unternehmen lohnenswert wird und als Geschäftsmodell fungiert.

Unterzeichner des Appells

Zu den Unterzeichnern des Appells zählen unter anderem:

  • Swen Gallina, Sprecher des Verwaltungsrats, ALDI SÜD
  • Dr. Frank May, CEO, Alterric GmbH
  • Mike Kammann, Vorstandsvorsitzender, Bausparkasse Schwäbisch Hall AG
  • Lutz Diederichs, CEO, BNP Paribas S.A. Niederlassung Deutschland
  • Martin Krutz, Geschäftsführer, DAIKIN Airconditioning Germany GmbH
  • Gülnaz Atila, Vorsitzende der Geschäftsführung, DEUTSCHE ROCKWOOL GmbH & Co. KG
  • Aysel Osmanoglu, Vorstandssprecherin, GLS Gemeinschaftsbank eG
  • Jan-Hendrik Goldbeck, geschäftsführender Gesellschafter, GOLDBECK GmbH

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