Am Montag, den 28.04.2023, ist das Deutschlandticket endlich gestartet. Für 49 Euro pro Monat können Fahrgäste nun das komplette Angebot des Nah- und Regionalverkehrs von Flensburg bis Garmisch und von Aachen bis Frankfurt (Oder) nutzen. Die Kleinstaaterei der Verkehrsverbünde gehört damit der Vergangenheit an und Bewohner benachbarter Staaten beneiden uns um dieses Angebot.
Das Deutschlandticket wird das Leben von vielen Millionen Pendlern, Erholungssuchenden und Urlaubern einfacher machen und ist nicht nur gut für die Umwelt, sondern auch eine praktische Antwort auf die schnell steigenden Lebenshaltungskosten. Etliche Stammkunden der Verkehrsverbünde werden mit dem Deutschlandticket deutlich billiger unterwegs sein als mit ihren bisherigen Abonnements – und das bei einem deutlich erweiterten Radius. Viele Verbraucher werden sich genau überlegen, ob es sich nicht lohnt, öfter mal das Auto stehen zu lassen.
Die Ampel-Regierung und die Bundesländer verdienen Applaus für das Deutschlandticket, welches sie gemeinsam konzipiert und finanziert haben. Es ist verwunderlich, dass die Koalition sich nicht seit Wochen für dieses bürgernahe Projekt selbst feiert, sondern ihre Meinungsverschiedenheiten in der Verkehrs- und Umweltpolitik auslebt.
Jedoch gibt es auch Kritik am Deutschlandticket. Für 49 Euro pro Monat bekommt man zwar sehr viel, aber für sehr viele Menschen ist das auch viel Geld. Flächendeckende Regelungen für Familien, Studenten oder Personen mit geringen Einkommen fehlen noch und die Politik muss hier dringend nachbessern.
Das günstigste und cleverste Ticket nützt Verbrauchern nichts, wenn ihm kein akzeptables Angebot an öffentlichen Verkehrsmitteln gegenübersteht. Menschen in Ballungsräumen mit gut ausgebautem Nah- und Regionalverkehr sind die großen Gewinner des Deutschlandtickets. Wer aber in ländlichen Regionen lebt, wo mitunter nur zwei oder drei Mal pro Tag ein Bus in die nächstgelegene Stadt fährt, hat keine Vorteile von diesem Angebot.
Das Deutschlandticket ist somit nur ein erster Schritt in dem großen Unterfangen, das sich „Verkehrswende“ nennt. Deutschland will und muss weiterhin an einer nachhaltigen und effizienten Verkehrswende arbeiten, um allen Bürgern ein faires und bezahlbares Mobilitätsangebot zu bieten.