Die Mehrweg-Allianz, bestehend aus Umwelt- und Branchenverbänden, hat eine bundesweite Informationskampagne gestartet, um Verbraucherinnen und Verbraucher über die Vorteile von Mehrwegflaschen als klimafreundliche Getränkeverpackung aufzuklären. In mehr als 5.000 Betrieben des Getränkehandels wird über die Verbraucherkampagne informiert. Zusätzlich können 20 Familien bei einer Mitmach-Aktion ein Jahr kostenlose Getränke in regionalen Mehrwegflaschen gewinnen.
Die Mehrweg-Allianz fordert Umweltministerin Steffi Lemke auf, die im Koalitionsvertrag vereinbarte Mehrwegförderung im Getränkebereich umzusetzen. Dazu soll eine Einwegabgabe von mindestens 20 Cent auf Einweg-Plastikflaschen, Dosen und Getränkekartons erhoben werden. Die Mehrwegquote soll dadurch auf 70 Prozent erhöht werden.
Die Vorteile von Mehrwegflaschen sind vielfältig. Sie können bis zu 50 Mal wiederbefüllt werden und sparen im Vergleich zu Einweg-Plastik und Getränkedosen Ressourcen wie Öl und Gas ein. Würden alle alkoholfreien Getränke ausschließlich in Mehrweg- statt in Einweg-Plastikflaschen abgefüllt, könnten bis zu 1,4 Millionen Tonnen CO2 eingespart werden.
Die Mehrweg-Allianz kritisiert den Mehrweg-Boykott von Discountern wie Aldi oder Lidl und sieht darin einen der Hauptgründe für die niedrige Mehrwegquote von nur rund 43 Prozent. Eine aktuelle Kampagne von Lidl, die Einweg-Plastikflaschen als umweltfreundlich darstellt, soll nach Ansicht der Mehrweg-Allianz eine verbindliche Mehrwegförderung durch die Politik verhindern.
Eine Lenkungsabgabe von 20 Cent auf Einweg-Plastikflaschen, Dosen und Getränkekartons würde die negativen Umweltauswirkungen von Einweg-Verpackungen sichtbar machen und ökonomische Anreize für Unternehmen setzen, auf Mehrweg umzustellen. Nur so könnten die gesetzlichen Klimaziele erreicht und Investitionssicherheit für Mehrweg geschaffen werden.