Die Federal Reserve (Fed) hat den Leitzins um weitere 0,25 Prozentpunkte erhöht, um der hohen Inflation entgegenzuwirken. Die neue Zinsspanne liegt nun zwischen 5,0 und 5,25 Prozent. Dies ist die zehnte Erhöhung in Folge seit März letzten Jahres. Die Entscheidung fiel vor dem Hintergrund der aktuellen Bankenkrise, einer sich abschwächenden Konjunktur und Befürchtungen vor einer Rezession.
Notenbank könnte Pause einlegen
Die Fed könnte nun eine Pause bei weiteren Zinserhöhungen einlegen. Fed-Chef Jerome Powell betonte jedoch, dass eine Entscheidung über eine Pause noch nicht gefallen sei. Die Zinsentscheidungen würden von Sitzung zu Sitzung basierend auf den eingehenden Daten getroffen. Die Fed wird bei künftigen Entscheidungen die Auswirkungen der bisherigen Erhöhungen sowie wirtschaftliche und finanzielle Entwicklungen berücksichtigen.
Gründe für den harten geldpolitischen Kurs
Die Fed fährt einen harten geldpolitischen Kurs aufgrund des starken Anstiegs der Verbraucherpreise in den USA seit mehr als einem Jahr. Die Inflationsrate hatte im vergangenen Sommer ein 40-Jahres-Hoch von 9,1 Prozent erreicht. Obwohl die Teuerungsrate auf fünf Prozent zurückgegangen ist, liegt sie immer noch deutlich über dem Ziel der Fed von zwei Prozent.
Weitere Probleme
Die Pleite der kalifornischen First Republic Bank hat für Unruhe gesorgt. Es war die zweitgrößte Pleite einer Geschäftsbank in der US-Geschichte. Die Probleme der Banken gehen unter anderem auf die starken Leitzinserhöhungen zurück. Das US-Wirtschaftswachstum ist ins Stocken geraten und es wird befürchtet, dass die USA in eine leichte Rezession rutschen könnten. Der Streit zwischen US-Präsident Joe Biden und den oppositionellen Republikanern um eine Anhebung oder Aussetzung der Schuldenobergrenze sorgt ebenfalls für Unbehagen. US-Finanzministerin Janet Yellen warnte vor einer möglichen Zahlungsunfähigkeit Anfang Juni, falls der Kongress die Schuldenobergrenze nicht erhöht oder aussetzt.