Beschreibung der Aufräumarbeiten
Nachdem die Rahmede-Talbrücke an der Autobahn 45 erfolgreich gesprengt wurde, haben die Aufräumarbeiten begonnen. Eine Sprecherin der Westfalen-Niederlassung der Autobahn GmbH berichtete, dass insgesamt 17.000 Tonnen Bauschutt der Brücke sowie tonnenweise Reste der zehn Brückenpfeiler abtransportiert werden müssen. Zudem müssen die gut 100.000 Kubikmeter Erdmassen, die eigens für ein gewaltiges Fallbett herbeigeschafft wurden, wieder wegschaffen werden.
Gründe für die Sprengung
Die Rahmede-Talbrücke musste am 2. Dezember 2021 wegen Einsturzgefahr gesperrt werden. Die Brücke war bis zu 70 Meter hoch und gut 450 Meter lang. Eine zentrale Nord-Süd-Achse an der A45 zwischen Dortmund und Frankfurt ist seit 17 Monaten unterbrochen und wird voraussichtlich noch mehrere Jahre lang bis zu einem vollendeten Neubau bleiben.
Weitere Sprengungen geplant
Am 28. Mai soll es gut zwei Kilometer entfernt an der A45 eine weitere Sprengung geben. Die Sterbecke-Brücke muss ebenfalls ersetzt werden. Sterbecke ist aber „nur“ 45 Meter hoch und führt über ein unbewohntes Waldareal. Hier soll auch lediglich ein Teilbauwerk gesprengt werden.
Recycling der Brückenreste
Von den Brückenresten sollen 90 Prozent recycelt werden. „Dafür sortieren die Bagger jetzt schon die Materialien.“ Allein an der A45 müssen 60 Talbrücken erneuert werden. Davon sind laut Autobahn GmbH sieben Brücken schon neu fertiggestellt, 15 in der Bauphase, 24 habe man verstärkt.
Stauchaos und Lärmbelästigung
Für Lüdenscheid und die angrenzende Region gehören Stauchaos, Lärmbelästigung, Abgase, gestörter Lieferverkehr und Umsatzeinbußen zu den drastischen Folgen.
Aussagen von Verkehrsministern
Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) hat „maximale Beschleunigung“ für den Neubau der Rahmede-Brücke zugesagt. Planung und Umsetzung sollten in eine Hand gelegt werden. NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer (Grüne) sagte im WDR, beim Straßenbau müsse Sanierung künftig Vorrang vor Neubau haben. Die Infrastruktur – sowohl Straße als auch Schiene – sei jahrzehntelang vernachlässigt worden. „Wir haben zu sehr auf den Neubau geguckt, und das holt uns jetzt mit Macht an ganz vielen Stellen ein.“