Nach Einschätzung des FBI könnten in den Tagen vor der Vereidigung des künftigen US-Präsidenten Joe Biden in ganz Amerika bewaffnete Proteste ausbrechen. Demonstrationen seien vor allen Parlamentsgebäuden in den 50 US-Bundesstaaten vom 16. Januar bis mindestens zum Tag von Bidens Amtseinführung am 20. Januar geplant, so ein internes Memo des U.S. Federal Bureau of Investigation, aus dem die Nachrichtenagentur AP zitiert.

Laut einem Bericht von ABC glauben die Ermittler, dass einige von ihnen Mitglieder von extremistischen Gruppen sind. Am Samstag wolle eine bewaffnete Gruppe nach Washington, D.C., reisen, zitierte ABC FBI-Mitarbeiter mit den Worten. In Washington will die Nationalgarde bis zu 15.000 Soldaten aufstellen, um die örtlichen Sicherheitskräfte zu unterstützen. Momentan sind etwas mehr als 6.000 Soldaten in der Hauptstadt der Nation im Einsatz. Außerdem wurde ein neuer Sicherheitszaun um den Parlamentssitz errichtet.

Bereits vor der Erstürmung des Kapitols durch Anhänger des designierten US-Präsidenten Donald Trump am vergangenen Mittwoch hat das FBI mindestens ein Memo an die Sicherheitskräfte im ganzen Land geschickt. Darin war die Rede von der Bedrohung durch bewaffnete Demonstrationen, die sich gegen Parlamentsgebäude richten. Schon Wochen vor den Ausschreitungen am und im Kapitol, bei denen es fünf Tote gab, kursierten im Netz Aufrufe zur Gewalt. Trump hatte in einem Tweet angekündigt, dass es bei der Kundgebung am 6. Januar „wild“ zugehen werde.

Das Ministerium für Heimatschutz kündigte an, dass die Vorkehrungen für ein besonderes nationales Sicherheitsereignis bereits am 13. Januar und nicht erst am 19. Januar in Kraft treten würden. Stellvertretender Homeland Security Secretary Chad Wolf machte die Ankündigung zum Zeitpunkt, kurz bevor sein Rücktritt öffentlich wurde. Ursprünglich hatte Wolf geplant, bis zur Vereidigung Bidens im Amt zu bleiben, doch die jüngsten Ereignisse hatten ihn gezwungen, schon früher zu gehen. Inzwischen sind mehrere Randalierer vom vergangenen Mittwoch festgenommen worden. Die Ordnungskräfte waren den Angriffen am Tag der Ausschreitungen zunächst nicht gewachsen, weshalb anschließend die Nationalgarde mobilisiert wurde.

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