Die
ars viva
-Preisträger:innen 2024 wurden soeben gekürt – der Kulturkreis der deutschen Wirtschaft im BDI e. V. vergibt die renommierte Auszeichnung für Nachwuchskünstler:innen im Bereich Bildende Kunst in diesem Jahr an Atiéna R. Kilfa (*1990), Daniel Lie (*1988) und caner teker (*1994).
Im Fokus der Jury stehen Arbeiten, die eine eigenständige Formensprache und ein Bewusstsein für gegenwärtige Fragestellungen in Bezug zur (Kultur-)Geschichte erkennen lassen. Der Preis ist in diesem Jahr mit Ausstellungen in der Rudolf-Scharpf-Galerie des Wilhelm-Hack-Museum in Ludwigshafen, und im Belvedere 21 in Wien, Österreich sowie einer Künstler:innenresidenz auf Fogo Island, Kanada, verbunden. Die Jury kürte die Preisträger:innen aus 48 vorgeschlagenen Künstler:innen unter 35 Jahren, die in Deutschland leben und arbeiten.

Atiéna R. Kilfa

erforscht anhand der Medien Fotografie, Skulptur, Video und Installation die Wahrnehmung medialer Bilder sowie die Verschränkung von persönlicher und kultureller Erinnerung: Wie werden anhand filmischer Techniken Momente ästhetischer Erfahrung auf visueller und akustischer Ebene gesteuert? Worauf rekurrieren diese Techniken nicht nur filmhistorisch, sondern auch mit Blick auf die Kulturgeschichte? Zentrale Referenzen in ihren Arbeiten bilden Schaufensterpuppen, die Teil ihrer Recherchesammlung sind. Die meist Schwarzen Figuren stehen für Kilfa zum einen für die postmoderne Faszination der „Mannequin Art“, zugleich leiten sie für die Künstlerin einen Paradigmenwechsel ein, indem sie Erzählungen produzieren, die in einer Trennung zwischen dem, was als lebendig gilt, und dem, was dem Tod überlassen wird, verankert sind.

Daniel Lie

Werk umfasst Performances, Illustrationen und raumgreifende Installationen. „Nicht-menschliche-Wesen“ wie etwa Bakterien, Pilze, Pflanzen und Mineralien sind die Akteure in Lies Werk, die nicht selten als Visualisierung des Prozessualen den Verfall in Szene setzen. Natürliche Zyklen der Transformation sowie die gegenseitige Abhängigkeit innerhalb ökologischer Austauschprozesse werden eindrucksvoll sichtbar gemacht. Dabei wird mittels der Ökosysteme die Koexistenz verschiedener Lebewesen in den Fokus der Wahrnehmung gerückt und so die kontinuierliche Beteiligung an den Prozessen des Lebens, des Sterbens und der Zersetzung thematisiert.

caner teker

setzt sich mit den Mitteln der Performance mit der intersektionalen Verschränkung von Identität, Arbeit und Postmigration im Kontext persönlicher Erfahrung und Familiengeschichte auseinander. Unter anderem handeln die Performances von west-asiatischer Kulturgeschichte und dem traditionellen Ölringen,

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