Europas Banken wollen unabhängiger von US-Firmen wie Paypal, Visa oder Apple werden und bringen bald ein neues Bezahlsystem namens European Payments Initiative (EPI) auf den Markt. Damit wollen sie den US-Platzhirschen Visa, Mastercard und Apple Pay Konkurrenz machen und sich ein Stück vom ertragreichen Zahlungsmarkt sichern.

EPI soll in drei Punkten die Konkurrenz schlagen

Um mithalten zu können, muss das neue Bezahlsystem die Konkurrenz in drei Punkten schlagen. EPI plant ab 2024 Echtzeitüberweisungen auf Basis von SEPA und Karten für den Massenzahlungsverkehr sowie für Zahlungen zwischen Privatpersonen. Verbraucherinnen und Verbraucher sollen sich dann zwischen einem weiteren Anbieter im weltweiten Markt entscheiden können. Die Kosten für Transaktionen dürften insgesamt günstiger werden.

Pilotphase startet Ende 2023

Ende 2023 soll laut EPI die Pilotphase starten, wo zunächst in Deutschland und Frankreich Zahlungen zwischen Privatpersonen über eine Wallet möglich sein werden. Belgien soll kommendes Jahr mitmachen, außerdem will die Initiative weitere EU-Länder mit ins Boot holen. Ende 2024 soll das Zahlungssystem in Onlineshops eingeführt werden, 2025 auch in Ladengeschäften.

Herausforderungen für EPI

Der Markteintritt von EPI kommt für viele zu spät. Einige Experten halten es für die letzte Möglichkeit, ein Zahlungssystem zu etablieren, das im globalen Wettbewerb mithalten könne. Im Gegensatz zum US-amerikanischen Markt gibt es in Europa keinen Zahlungsdienstleister, der mit den US-Anbietern konkurrieren kann.

Zudem gibt es Bedenken, dass nicht alle Banken von dem Zahlungssystem überzeugt sind und es somit zu einem Flickenteppich in Europa kommen könnte. Auch die Europäische Zentralbank arbeitet an einer eigenen virtuellen Währung, dem digitalen Euro, der in das EU-Zahlungssystem integriert werden müsste.

Dennoch könnte der Bankensektor in Europa von einem eigenen Zahlungssystem profitieren, auch wenn es sich erst nach zehn Jahren rentieren würde, so die Prognose von Experten.

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