Neue Anschläge auf russische Infrastruktur
Im Vorfeld der erwarteten Gegenoffensive der Ukraine häufen sich Anschläge auf russische Infrastruktur. Zum zweiten Mal innerhalb kurzer Zeit ist im russischen Grenzgebiet nahe der Ukraine ein Güterzug nach einer Explosion entgleist. Bereits am Montag war in derselben Region ein Zug entgleist, nachdem Unbekannte die Schienen gesprengt hatten.
Unklare Hintergründe der Anschläge
Der Gouverneur von Brjansk, Alexander Bogomas, schrieb von einem „unbekannten Sprengkörper“, der explodiert sei. Verletzt worden sei ersten Erkenntnissen zufolge niemand. Wer hinter der mutmaßlichen Sabotage steckte, war zunächst unklar. Etwas später gestern Abend hieß es in russischen Telegram-Kanälen außerdem, in der ebenfalls an die Ukraine grenzenden Region Belgorod habe eine Drohne nahe einer im Bau befindlichen Verteidigungsanlage einen Sprengsatz abgeworfen. Dabei sei ein Mann verletzt worden. Offiziell bestätigt wurde das zunächst nicht.
Britische Geheimdienste vermuten Strategiewechsel
Nach Einschätzung britischer Geheimdienste deutet sich ein Umschwenken in der Strategie Russlands im Ukraine-Krieg an. Statt Angriffen auf das Stromnetz werde nun mutmaßlich verstärkt die militärische und industrielle Infrastruktur der Ukraine attackiert. In den vergangenen Tagen habe Russland die Ukraine mit Marschflugkörpern angegriffen, die von strategischen Langstreckenbombern aus abgeschossen worden sein sollen. Dabei seien weniger Geschosse eingesetzt worden als bei früheren Angriffen, hieß es von den Briten.
Ukraine berichtet von Drohnenangriffen
Das russische Militär griff ukrainischen Behördenangaben zufolge derweil in der Nacht zum Mittwoch erneut mehrere Regionen des Landes mit Drohnen an. In der Region Kirowohrad habe es nahe der Gebietshauptstadt Kropywnyzkyj Einschläge bei einem Öllager gegeben, teilte der Gouverneur Andrij Raikowitsch auf seinem Telegram-Kanal mit. „Es gab keine Opfer. Alle Einsatzkräfte haben rasch gehandelt.“ Raikowitsch berichtete von drei Drohnen.
Zusammenfassung
Russland führt seit mehr als 14 Monaten einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. In den vergangenen Wochen häuften sich Anschläge durch unbekannte Täter auf russische Infrastruktur und Versorgungswege. Einige Beobachter vermuten dahinter eine Vorbereitung auf die ukrainische Gegenoffensive, deren Beginn bald erwartet wird. Die Hintergründe der Anschläge sind unklar und britische Geheimdienste vermuten einen Strategiewechsel Russlands im Ukraine-Krieg. Die Ukraine berichtet von erneuten Drohnenangriffen durch das russische Militär.