In vielen Apotheken sind die Schubladen mit Antibiotika leer und Eltern müssen ohne das benötigte Medikament wieder nach Hause geschickt werden. Besonders betroffen sind Antibiotika-Säfte für Kinder, die derzeit knapp sind.

Notmaßnahmen in einigen Bundesländern

Einige Bundesländer haben als Gegenmaßnahme die Regeln für Kinder-Antibiotika-Säfte gelockert, um die Versorgung nicht zu gefährden. Rheinland-Pfalz, Niedersachsen, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern erlauben nun die Einfuhr nicht zugelassener Antibiotika-Säfte aus dem Ausland. Das Gesundheitsministerium hat offiziell einen Versorgungsmangel bei Antibiotika-Säften für Kinder festgestellt, wodurch bestimmte Regeln des strengen Arzneimittelgesetzes befristet umgangen werden können.

Fragliche Wirksamkeit der Notmaßnahmen

Ob die Notmaßnahmen zur Entspannung der Lage beitragen werden, ist fraglich. Nordrhein-Westfalens Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann dämpfte die Erwartungen und betonte, dass Antibiotika weltweit knapp sind. Auch Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek sieht die Idee einer nationalen Antibiotika-Reserve kritisch, prüft jedoch unbürokratische und pragmatische Lösungen.

Forderung nach einer nationalen Antibiotika-Reserve

Der Chef des Apothekerverbands Nordrhein, Thomas Preis, forderte den Aufbau einer „nationalen Antibiotika-Reserve“. Eine solche Reserve könnte helfen, den Mangel an Antibiotika zu bekämpfen.

Einigkeit in der Rückholung der Arzneimittelproduktion nach Europa

Einig sind sich die Experten darin, die Arzneimittelproduktion wieder verstärkt nach Europa zu holen. Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek betonte, dass das Thema Medikamente im eigenen Land systemrelevant sei.

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