Etwa zehn Millionen Menschen in Deutschland leiden an Inkontinenz, einer Erkrankung, bei der Harn oder Stuhl unkontrolliert abgeht. Viele Betroffene trinken aus Angst vor einem unkontrollierten Harnabgang jedoch zu wenig. Dabei ist ausreichendes Trinken das A und O bei Inkontinenz, da es die Blasenmuskulatur trainiert und die Nieren mit ausreichend Flüssigkeit versorgt.
Ursachen und Erscheinungsformen von Inkontinenz
Inkontinenz kann jeden treffen, unabhängig von Alter oder Geschlecht. Es gibt verschiedene Erscheinungsformen, wie Belastungs-, Drang-, Reflex-, Überlauf- und extraurethrale Harninkontinenz. Allen gemeinsam ist die Unfähigkeit, den Urin kontrolliert zurückzuhalten, da das System aus Blasenmuskulatur, Schließmuskel und Beckenbodenmuskulatur sowie den steuernden Nerven und Zentren im Gehirn und Rückenmark nicht mehr richtig funktioniert.
Warum ausreichendes Trinken so wichtig ist
Viele Betroffene trinken zu wenig, um den Harndrang in Grenzen zu halten. Doch das bewirkt genau das Gegenteil. Die Blasenmuskulatur wird durch die Füllung der Blase trainiert. Ist die Blase nur noch halb oder kaum gefüllt, erschlafft die Muskulatur, das Fassungsvermögen der Blase verringert sich und der Harndrang nimmt zu. Bei mangelnder Flüssigkeitszufuhr werden zudem die Nieren nicht mit ausreichend Flüssigkeit versorgt und produzieren einen hoch konzentrierten Urin, der die Blase reizt und den Harndrang noch verstärkt.
Welche Getränke sind geeignet?
Neben der Menge ist auch die Wahl der Getränke wichtig. Kaffee, schwarzer und grüner Tee sowie Alkohol wirken harntreibend, zuckerhaltige und kohlesäurehaltige Getränke können die Blase reizen. Am besten eignen sich daher stilles Wasser und Kräutertees. Leitungswasser ist ein hervorragender Durstlöscher für alle, die unter Inkontinenz leiden, da es die Blase nicht reizt und bei der Ausleitung von Abfall- und Schadstoffen eine zentrale Rolle spielt.
Dr. Stefan Koch vom Forum Trinkwasser e.V. betont: „Ausreichend trinken spielt also eine große Rolle bei einer Inkontinenz. Es ist wichtig, genug Flüssigkeit zu sich zu nehmen und auf die Wahl der Getränke zu achten.“