Die italienische Mafia ist nach Angaben von Innenminister Herbert Reul (CDU) schon seit Jahrzehnten in Nordrhein-Westfalen aktiv. In einem Interview des Nachrichten-Podcast „The Pioneer“ sagte Reul, dass es sich um eine kriminelle Struktur handelt, die cleverer als die Clans agiert und im Geheimen operiert. Die Mafia nutze normale Wege wie den Kauf von Häusern, Autos und Eisdielen, um den Eindruck eines Riesen-Umsatzes zu erwecken, in Wirklichkeit werde jedoch Geld gewaschen.

Mafia nutzt wirtschaftlich starke Gebiete als Rückzugsraum

Reul betonte, dass es kein Wunder sei, dass die Mafia wirtschaftlich starke Gebiete wie NRW als Rückzugsraum nutze. Am Mittwoch hatten Ermittler bei einem europaweiten Einsatz gegen die kalabrische Mafia große Mengen Kokain und Bargeld beschlagnahmt und zahlreiche Verdächtige festgenommen. NRW war ein Schwerpunkt der Razzia. Eine Eisdiele in Siegen soll als Geldwaschanlage und Unterschlupf der ‚Ndrangheta gedient haben.

Bargeldverliebtheit als Hauptproblem

Reul sieht die Stärke der Mafia in Deutschland und NRW vor allem darin begründet, dass hierzulande viele Geschäfte mit Bargeld getätigt werden. Dies biete viele Möglichkeiten, Geld zu waschen. „Die Bargeldverliebtheit ist eines der Hauptprobleme“, sagte Reul. Auch große Dinge wie Immobilien- und Autokauf finden in Deutschland oft mit Bargeld statt. Es sei fraglich, ob die Grenzen ausreichend seien, um das Problem in den Griff zu bekommen.

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