Tee zählt neben Kaffee zu den beliebtesten Heißgetränken der Deutschen. In den warmen Monaten werden die getrockneten Kräuter oder Früchte auch gerne kalt genossen, aber müssen sie dafür wirklich aufgebrüht werden? Die Antwort lautet: jein.

Warum Tee normalerweise mit heißem Wasser aufgebrüht wird

Normalerweise wird Tee mit heißem Wasser aufgebrüht, damit sich das volle Aroma entfalten kann. Lässt man ihn anschließend abkühlen, nehmen wir den Geschmack deutlicher wahr als den Geruch des Getränks. Dadurch bekommen viele Sorten eine bittere Note, da wir die sogenannten Tannine stärker herausschmecken als das Aroma. Aus diesem Grund werden fertige Eistee-Mischungen auch stark gesüßt, um den bitteren oder herben Beigeschmack auszugleichen.

Die „Cold Brew“-Methode

Wird der Tee hingegen mit kaltem Wasser aufgegossen, lösen sich weniger Tannine – dadurch schmeckt er viel sanfter, da wir das Aroma besser wahrnehmen. Allerdings ist nicht jede Sorte für die „Cold Brew“-Methode geeignet.

Welche Teesorten eignen sich für die „Cold Brew“-Methode?

Während Kräuter-, Rooibos oder Früchtetees immer aufgebrüht werden sollten (unabhängig davon, ob Sie diese warm oder kalt trinken wollen), sind die folgenden Sorten auch zum Kaltbrauen geeignet: Grüner Tee, Schwarzer Tee, Oolong Tee oder Weißer Tee. Die Blätter werden bereits bei der Weiterverarbeitung erhitzt, dadurch sind sie weitestgehend keimfrei.

Die Vorteile der „Cold Brew“-Methode

Bei der sogenannten „Cold Brew“-Methode wird der Tee einfach nur mit kaltem Leitungs- oder Mineralwasser übergossen – und muss mehrere Stunden ziehen. Dadurch kann der Tee seinen vollen Geschmack entfalten, ohne sein intensives Aroma zu verlieren. Die darin enthaltenen Bitterstoffe können sich durch die kalte Temperatur nur langsam lösen. Im Gegensatz zu selbst gemachtem Eistee, der zuerst aufgebrüht und anschließend kaltgestellt werden muss, wird Cold-Brew-Tee in kaltem Wasser aufgelöst – und muss mehrere Stunden lang einwirken, damit sich die Inhaltsstoffe langsam und schonend verbreiten können. Dadurch schmeckt das Ergebnis deutlich milder, was auf die Aminosäuren zurückzuführen ist, die sich bei Kälte besser lösen und dem Tee mehr Süße verleihen.

Welche Teesorten sollten nicht kalt aufgebrüht werden?

Es gibt einen guten Grund, warum gerade Kräuter-, Rooibos oder Früchtetees zuerst mit sprudelnd heißem Wasser übergossen werden und eine Weile ziehen müssen, bevor sie trinkfähig sind: Die Teesorten werden nach der Ernte lediglich getrocknet – und auch bei der weiteren Verarbeitung keiner größeren Hitze ausgesetzt, sodass Bakterien und Keime oder Schimmelpilze daran haften bleiben können. Wird der Tee anschließend nur mit kaltem Wasser aufgegossen, kann er insbesondere für kleine Kinder und kranke Menschen ein Gesundheitsrisiko darstellen. Wird der Tee hingegen aufgebrüht, tötet das heiße Wasser in Kombination mit der Ziehzeit mögliche Erreger ab.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert