Am 23. Mai wird weltweit der Welt-Schildkröten-Tag gefeiert. Schildkröten faszinieren viele Tierfreunde als eine der ältesten lebenden Spezies, die bereits Dinosaurier und Eiszeiten überlebt haben. In Deutschland halten 31 Prozent aller Terrarianer eine oder mehrere der Reptilien, meist Europäische Landschildkröten (Testudo spp.).
Was viele nicht wissen: Schildkröten haben ein beachtliches Gedächtnis und stark unterschätzte kognitive Fähigkeiten. Die Panzerträger sind gut orientiert und lernfähig. In Studien konnte gezeigt werden, dass Schildkröten ähnlich geschickt orientieren wie Nagetiere und sich sogar über einen Zeitraum von mindestens 18 Monaten an visuelle Hinweise erinnern können.
Um die kognitiven Leistungen ihrer Reptilien zu aktivieren, sollten Halter die Gestaltung des Freigeheges abwechslungsreich und vielseitig gestalten. Wurzeln, Äste, Sträucher, Steine und ähnliches Material aus der Natur machen das Gelände interessant für die Tiere. Auch Bereiche zum Klettern, Graben oder Baden sollten vorhanden sein. Ein Platz zum Wärmen, wie eine besonnte Fläche oder ein kleines Gewächshaus, ist für die wechselwarmen Tiere ebenfalls wichtig.
Essentiell für die Gesundheit der Tiere ist eine längere Winterruhe in einer Überwinterungsbox, am besten nach einer sorgfältigen tierärztlichen Untersuchung. Die meiste Zeit des Jahres fühlen sich Schildkröten im Außengehege wohl, je nach Gegend von Anfang Mai bis Oktober. Eine dauerhafte Unterbringung im Terrarium außerhalb dieser Zeit ist nicht empfehlenswert.