Das EU-Parlament hat heute für eine effektive Kontrolle von Methanemissionen gestimmt. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) begrüßt diese Entscheidung und fordert die Bundesregierung auf, das Parlament in den kommenden Trilog-Verhandlungen zu unterstützen.
Abstimmung über Regulierung der Methanemissionen
Das EU-Parlament hat heute für eine Stärkung der EU-Methanverordnung gestimmt. Erstmals werden verpflichtende Maßnahmen gegen Methanleckagen der Energiewirtschaft in der EU eingeführt. Ab 2026 soll die Verordnung auch für fossile Importe gelten. Weitere Verbesserungen sind die Ausweitung auf die Plastikproduktion und die Einführung eines Methan-Grenzwerts für die Öl- und Gasförderung.
Forderungen von Umweltverbänden
Die Entscheidung des EU-Parlaments folgt den Forderungen von Umweltverbänden zur Erfassung der Öl- und Gasimporte sowie der Petrochemie. Ein Vorstoß der Europäischen Volkspartei (EVP) und der rechtsradikalen Fraktion Identität und Demokratie (ID), den Bericht zu kippen, ist gescheitert.
Methan als bedeutendes Klimagas
Methan ist eines der bedeutendsten Klimagase und hat ein wesentlich höheres Erderwärmungspotenzial als Kohlendioxid. Bislang gab es keine wirksame Regulierung von klimaschädlichen Methanemissionen in der EU. Der vorangegangene Vorschlag der EU-Kommission hat die Methanemissionen in der Lieferkette von Öl und Gas komplett ausgeklammert, obwohl diese 75 bis 90 Prozent der EU-Methanemissionen im Energiesektor ausmachen.
DUH fordert Rückendeckung von Bundesregierung
Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) bewertet die Entscheidung des EU-Parlaments als entscheidenden klimapolitischen Erfolg. Sie fordert von der Bundesregierung, das Parlament in den kommenden Trilog-Verhandlungen zu unterstützen. Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer der DUH, betont die Dringlichkeit der Reduktion von Methanemissionen: „Als zweitwichtigstes Treibhausgas nach CO2 ist Methan jetzt bereits für 0,5 Grad Erderhitzung verantwortlich. Die globalen und europäischen Methanemissionen müssen dringend reduziert werden, um überhaupt noch auf einen 1,5-Grad-Pfad kommen zu können. Wenn es die EU mit dem Global Methane Pledge ernst meint, mit dem sie sich 2021 auf der Weltklimakonferenz 2021 in Glasgow zur Methanminderung verpflichtet hat, muss sie daher auch Verantwortung für die Emissionen in der Lieferkette übernehmen.“
Die DUH verurteilt scharf, dass einige Mitgliedstaaten der Methanverordnung mehr Schlupflöcher verpassen wollen als ein Schweizer Käse. Sie fordert die Bundesregierung auf, gegenüber dem Rat und konservativen Kräften den Rücken zu stärken.