Die Jahrespressekonferenz von Fairtrade Deutschland zeigte, dass der Umsatz mit Fairtrade-Produkten in Deutschland im Jahr 2022 um 11 Prozent auf 2,36 Mrd. Euro gestiegen ist. Trotz multipler Krisen wie Krieg und Klimakrise sei dies eine ermutigende Entwicklung, so Claudia Brück, Vorständin von Fairtrade Deutschland.

Positive Entwicklungen bei Bananen und Kakao

Die Absätze von Fairtrade-Bananen stiegen 2022 um 8 Prozent auf 117.000 Tonnen, während der Gesamt-Bananenmarkt rückläufig war. Auch fair gehandelter Kakao entwickelte sich positiv, um 4 Prozent auf 81.000 Tonnen. Allerdings verzeichneten fair gehandelter Kaffee und Textilien leichte Rückgänge um knapp 2 Prozent auf 24.000 Tonnen bzw. 3 Prozent auf 15 Mio. Stück. Die Absätze von Fairtrade-Rosen gingen um 23 Prozent auf 484 Mio. Stiele zurück.

Klimakrise als Herausforderung

Eine der größten Herausforderungen für Fairtrade-Partner ist die Klimakrise, die den Anbau von Produkten wie Kaffee, Kakao und Bananen gefährdet. „Das EU-Lieferkettengesetz muss alle Akteure in die Pflicht nehmen, kostendeckende Preise zu zahlen“, betonte Aufsichtsratsvorsitzender von Fairtrade Deutschland, Matthias Lehnert. Kleinbäuerliche Landwirtschaft als Grundpfeiler globaler Ernährung müsse gesichert werden.

Forderung an die Politik

Die Politik sei gefragt, Klimafairness und Handelsgerechtigkeit zusammenzubringen. „Anbaupraktiken werden sich ändern müssen. Dazu gehört, das Know How vor Ort zu stärken, Ernährungssicherung im Blick zu behalten, sowie Anpassungsmaßnahmen und Schritte zur CO2-Minderung zu fördern“, erläuterte Juan Pablo Solis, Klima-Experte beim Dachverband Fairtrade International.

Alle Zahlen finden sich im neuen Jahresbericht von Fairtrade Deutschland.

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