Das Ziel der Abschaffung extremer Armut bis zum Jahr 2030, das von den UN-Mitgliedern festgelegt wurde, ist laut Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) kaum erreichbar. Bei der Halbzeitbilanz der Agenda 2030, zu der auch die Abschaffung extremer Armut gehört, „fällt ernüchternd aus“, erklärte Schulze auf einer Konferenz des Entwicklungs- und Umweltministeriums. Die Agenda 2030 wurde im Jahr 2015 einstimmig von den UN-Mitgliedstaaten beschlossen und umfasst 17 mehrteilige Ziele, darunter auch eine ausreichende Versorgung aller Menschen mit Nahrungsmitteln, das Ende der Diskriminierung von Frauen und Mädchen, die Verringerung von Ungleichheit und die Begrenzung des globalen Temperaturanstiegs auf 1,5 Grad.
Hebel für mehrere Ziele zugleich
Trotz Rückschlägen durch Corona, Krieg und Klimawandel bleiben die 17 Nachhaltigkeitsziele eine globale Errungenschaft und ein unverzichtbarer Kompass für unser Handeln, betonte Schulze. Es gibt jedoch Hebel, mit denen mehrere Ziele zugleich verfolgt werden können. Der wichtigste Hebel ist, verstärkt auf Frauen zu setzen.
Kritik von Bundesumweltministerin Lemke
Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) kritisierte ebenfalls, dass es bei den meisten Nachhaltigkeitszielen „kaum Fortschritte“ gebe. Sie zeigte sich jedoch überzeugt, dass die Weltgemeinschaft erkannt hat, dass die globalen Krisen gemeinsam gelöst werden müssen, damit die Menschheit eine gute Zukunft hat.