Ein US-Zivilgericht muss nun entscheiden, ob Donald Trump im Jahr 1996 eine Frau in einem New Yorker Kaufhaus vergewaltigt hat. Neun Geschworene sind in diesem Prozess involviert und müssen nun entscheiden, ob Trump für seine Tat zur Verantwortung gezogen wird. Eine Verurteilung würde jedoch nicht zu einer Gefängnisstrafe führen. Dennoch könnte ein Schuldspruch für die Republikaner politisch schädlich sein.
Die Vorwürfe
Die Autorin E. Jean Carroll beschuldigt Trump, sie in einer Umkleidekabine des Luxuskaufhauses Bergdorf Goodman in Manhattan vergewaltigt zu haben. Trump soll sie zuvor gebeten haben, ihm beim Kauf von Unterwäsche als Geschenk für eine Freundin zu helfen. Der Vorfall soll sich im Jahr 1996 ereignet haben. Carroll machte ihre Vorwürfe erstmals 2019 öffentlich, als Trump Präsident war.
Der Prozess
Carroll verklagte Trump wegen Verleumdung und später wegen der mutmaßlichen Vergewaltigung selbst sowie erneut wegen Verleumdung. Der Zivilprozess vor einem Bundesgericht in Manhattan begann vor zwei Wochen mit der Auswahl von neun Geschworenen. Carroll sagte unter Eid als Zeugin aus und bekräftigte ihre Vorwürfe gegen Trump. Außerdem sagten zwei Freundinnen Carrolls aus, die Autorin habe ihnen kurz nach der mutmaßlichen Vergewaltigung berichtet, dass Trump sie angegriffen habe.
Trump selbst blieb dem Prozess fern, zu einer Teilnahme war er nicht verpflichtet. Seine Anwälte luden auch keine Entlastungszeugen vor. Bei dem Verfahren wurden aber Videos von einer Befragung Trumps durch Carrolls Anwältin Roberta Kaplan im vergangenen Oktober vorgespielt. Dabei bestritt der Ex-Präsident die Vergewaltigungsvorwürfe erneut entschieden.
Die möglichen Konsequenzen
Im Falle eines Schuldspruchs droht Trump keine Gefängnisstrafe, da es sich um einen Zivilprozess und nicht um einen Strafprozess handelt. Carroll hat den Ex-Präsidenten vielmehr auf Schmerzensgeld in nicht genannter Höhe verklagt. Sollten die Geschworenen – sechs Männer und drei Frauen – Trump der Vergewaltigung schuldig sprechen, könnte dies jedoch politische Konsequenzen für die Republikaner haben. Ein Freispruch hingegen wäre ein Erfolg für den ehemaligen US-Präsidenten.