Die Rosa-Luxemburg-Stiftung hat gemeinsam mit Pflegeaktivistinnen das „Schwarzbuch Krankenhaus“ veröffentlicht, das einen Einblick in die unhaltbaren Zustände im Klinikalltag gibt. In der Publikation schildern Pflegekräfte und Gesundheitsbeschäftigte ihre Erfahrungen und dokumentieren das Ausmaß der Missstände in deutschen Krankenhäusern.
30 Erfahrungsberichte als Spitze des Eisbergs
Die 30 veröffentlichten Erfahrungsberichte sind laut Paula Schenkenberger nur die Spitze des Eisberges. Über 100 Berichte haben sie und ihre Kolleg*innen bereits gesammelt und zum Teil online veröffentlicht. Die Publikation soll ein erster wichtiger Schritt sein, um Veränderungen in Gang zu bringen und ein menschenwürdiges Gesundheitssystem zu erreichen.
Kliniken am Limit
Die Publikation zeigt, dass Kliniken am Limit sind und Menschen sterben, weil am Personal gespart wird. Täglich spielen sich unvorstellbare Szenen ab, von Neugeborenen, die ins Leben stürzen, weil keine Hebamme da ist, bis hin zu Menschen, die in Wartezimmern unbemerkt versterben. Die Herausgeber*innen wollen mit dem „Schwarzbuch Krankenhaus“ aber auch Mut machen, sich nicht mit den bestehenden Verhältnissen abzufinden, sondern aktiv zu werden.
Tipps und Ermutigung zur Veränderung
In der Publikation werden unterschiedliche Möglichkeiten aufgezeigt, um aktiv zu werden. Innerbetrieblich können Betriebsräte und Gewerkschaftsvertreter*innen angesprochen werden. Aber auch Außenstehende wie Behörden oder Medien können informiert werden. Rechtsanwalt Daniel Weidmann erläutert in einem Interview die entsprechenden gesetzlichen Regelungen und Fallstricke. Es gibt auch Tipps, wie selbst Erfahrungsberichte verfasst und die Erlebnisse mit Kolleg*innen geteilt werden können.
Vorstellung auf Konferenz „Gewerkschaftliche Erneuerung“
Das „Schwarzbuch Krankenhaus“ wird erstmals auf der fünften Konferenz „Gewerkschaftliche Erneuerung“ in einem Seminar vorgestellt. Das PDF zum Download ist verfügbar.