Über das neue Buch „Theorie des Regens“
Ralf Rothmann, einer der erfolgreichsten deutschsprachigen Autoren, spricht im Interview mit dem stern über sein neues Buch „Theorie des Regens“. Das Buch enthält Beobachtungen, Reisebeschreibungen und Gedankensplitter aus 50 Jahren seines Schriftstellerlebens. Rothmann hat dafür insgesamt 36 Notizhefte durchforstet, die ihm als eine Art Material- und Ideenlager für seine Romane dienten.
Über seine Kindheit im Ruhrgebiet der 60er Jahre
Rothmann spricht auch über seine raue Kindheit im Ruhrgebiet der 60er Jahre. Er beschreibt seine Mutter als kaltherzig, hart prügelnd und schwer trinkend. Erst durch das Schreiben hat er gelernt, seine Mutter zu lieben.
Über den Vorlass im Deutschen Literaturarchiv in Marbach
Das Deutsche Literaturarchiv in Marbach hat Rothmann gebeten, seinen Vorlass abzugeben. Rothmann hat daraufhin seine Notizbücher durchgesehen und einzelne Texte ausgewählt. Er hat eine Art director’s cut vorgenommen, um nicht einfach nur kommentarlos Notizbücher und Manuskripte abzuliefern. Rothmann vernichtete seine Manuskripte meistens, wenn ein Buch fertig war, da sie oft unleserlich waren.
Über den Schreibprozess
Rothmann beschreibt den Schreibprozess als mysteriös und sagt, dass er seine Romane nicht konzipiert. Er plant nicht minuziös Kapitel-Pläne wie viele andere Schriftsteller, sondern lässt sich von den Geschichten leiten. Manchmal entstehen aus seinen Notizen und Ideen keine Romane oder Erzählungen, weil die Geschichte offenbar nicht erzählt werden will.