Der Bahn-Chef Richard Lutz hat im Untersuchungsausschuss des Landtages Kritik zurückgewiesen, dass die Kostenexplosion und Verzögerung bei der zweiten Münchner S-Bahn-Stammstrecke nicht früher bekannt gegeben wurden. Lutz erklärte, dass Wasserstandsmeldungen nicht hilfreich gewesen wären und die Projektverantwortlichen Zeit benötigt hätten, um aktualisierte Zeit- und Kostenpläne zu erstellen.

Kein Anlass für Vertiefung

Die Bahn hatte erst im vergangenen September bekanntgegeben, dass die zweite zentrale S-Bahn-Strecke durch die Münchner Innenstadt statt 3,85 Milliarden Euro nun rund 7 Milliarden Euro plus Inflationsausgleich kosten wird. Die Inbetriebnahme könnte sich von 2028 auf bis zu 2037 verzögern. Trotzdem hatte der Konzernvorstand nach Lutz‘ Schilderung keinen Anlass, sich vertieft mit der Stammstrecke zu beschäftigen. Der Vorstand werde nur aktiv, wenn die Projektverantwortlichen in den Quartalsberichten auf größere Probleme hinwiesen, so Lutz.

Kritik an der Bahn

Die Bahn steht stark in der Kritik, da sie die Kostenexplosion und Verzögerung erst spät bekanntgegeben hatte. Die Öffentlichkeit war völlig überrascht von den Zahlen. Die aktualisierten Zeit- und Kostenpläne wurden nach den im Jahr 2019 beschlossenen Erweiterungen erstellt.

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