Die Entstehung des Zanzibar-Gins
Zwei Hamburger, Hauke Günther und Yuka Suzuki, haben mit ihrem Zanzibar-Gin die Gin-Welt im Sturm erobert und räumen einen Award nach dem anderen ab. Dabei begann alles mit einer „völlig bescheuerten Idee“, wie sie selbst sagen. Hauke wollte sich während der Elternzeit mit dem Brennen von Gin ablenken und begann mit einer Miniatur-Destille aus Kupfer, die kaum größer als ein handtellergroßes Schnapsglas war. Gin, das konnte doch nicht so schwer sein, dachte er sich. Wacholderbeeren gab es im Baumarkt und Vodka hatte er auch.
Ein Gin, der Experten begeistert
Doch aus dieser Spielerei wurde schnell mehr. Denn Hauke und Yuka hatten mit ihrem Zanzibar-Gin plötzlich einen Gin kreiert, der Experten regelmäßig Herzchen in die Augen zaubert. Dabei wollten sie aus dem Gin nie ein Business machen. Vor allem nicht damals, als sie noch drei Wochenenden lang mit der Mini-Destille hantieren mussten, um Gläschen für Gläschen die Miniflaschen zu füllen. Partygeschenke waren das, mehr nicht. Doch das Business ist dann einfach trotzdem irgendwie passiert. Zufall eben.
Der Gin-Markt boomt
Der Gin-Markt boomt und Hauke und Yuka gehören zu den Taktgebern. Folgt man der Online-Infografik World Gin Map, gibt es weltweit etwa 5500 unterschiedliche Gin-Sorten, etwa 700 kommen allein aus Deutschland. Das ist der dritte Platz nach dem Vereinigten Königreich und den USA. Und der Markt wächst weiter. Eine Entwicklung, die so nicht abzusehen war. Denn bis vor einigen Jahren war der Wacholderschnaps nicht nur aus der Mode, er wurde naserümpfend als billiger Fusel abgetan. Inzwischen ist der Gin aber so beliebt, dass er nicht mal mehr im Trend ist, er ist im Mainstream-Geschmack angekommen.
Ein Gin mit besonderen Gewürzen
Was den Zanzibar-Gin so besonders macht, sind die Gewürze, die Hauke und Yuka verwenden. Die Idee dazu kam Hauke auf einer Reise nach Sansibar, einer Insel an der Küste Ostafrikas. Dort brachte er ein Pulver mit, das er für gemahlene Tamarinde hielt. Tumeric, Tamarinde – naja. Limo könnte man damit machen, dachte er sich. Nach der Reise verschwand das Beutelchen im Gewürzregal über der Spüle, wanderte von der ersten Reihe, in die zweite, die dritte und irgendwann aus dem Sinn. Bis es ihm bei seinen Brenn-Experimenten wieder in die Hände fiel und er beschloss, es auszuprobieren. Hätte er sich nur ein bisschen besser mit Gewürzen auskannt, hätte es der Tumeric No.1 nie in die Flaschen geschafft, sagt er selbst.
Auszeichnungen für den Zanzibar-Gin
Doch der Tumeric No.1 schaffte es in die Flaschen und begeistert seitdem Gin-Liebhaber auf der ganzen Welt. Der Zanzibar-Gin hat bereits zahlreiche Auszeichnungen gewonnen, darunter den World Gin Award 2020 in der Kategorie „World’s Best London Dry Gin“. Dabei bleibt das Ehepaar bescheiden und sagt, dass alles nur Zufall war. Doch ihr Erfolg zeigt, dass auch Ahnungslose mit einer „völlig bescheuerten Idee“ die Welt verändern können.