Das Projekt „Saved Memories“ hat zum Ziel, Trans*Personen dabei zu helfen, das Geschlecht ihrer Kinderfotos an ihre empfundene Identität anzugleichen. Laut Schätzungen der dgti identifizieren sich rund eine halbe Million Menschen in Deutschland nicht mit dem Geschlecht, das ihnen bei der Geburt zugeschrieben wurde. Viele von ihnen berichten, nach einer erfolgreichen Transition keine Kinderfotos mehr anzusehen oder zu teilen, da diese in einem starken Widerspruch zu ihrem Selbstbild stehen oder sie an eine schwierige Zeit erinnern.
Das Projekt „Saved Memories“ arbeitet in Kooperation mit den Vereinen Transklar e.V., Trans-Ident e.V. und Rosa Strippe e.V. und nutzt künstliche Intelligenz, um die Kinderbilder so zu transformieren, dass sie die wahre Geschlechtsidentität der jeweiligen Person widerspiegeln. Auf der Website www.saved-memories.org finden sich Online-Tutorials und Links zu Tools, mit deren Hilfe Trans*Personen ihre eigenen Bilder mittels KI für sich an ihre empfundene Identität anpassen können.
Kurzfilm zeigt persönliche Einblicke der Teilnehmer*innen
Der Kurzfilm zum Projekt erzählt die Geschichte der ersten Teilnehmer*innen, darunter Social-Media-Influencer Duke Duong, Kabarettistin Alice Dee und Model und TV-Persönlichkeit Lucy Hellenbrecht. Sie geben sehr persönliche Einblicke in das Verhältnis zu ihrem Körper und teilen zum ersten Mal Bilder, die sie jetzt – transformiert – in einem neuen Licht betrachten können. Die Botschaft des Projekts ist klar: Jede*r hat das Recht, so gesehen zu werden, wie er*sie es möchte.
Zum Internationalen Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transphobie erscheint der Film
Zum 17. Mai, dem Internationalen Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transphobie, erscheint der Film zum am 23. April gestarteten Projekt auf der Website www.saved-memories.org.
Ziel des Projekts ist es, die wahre Identität der Person widerzuspiegeln
„Das Ziel ist es nicht, die Vergangenheit zu verändern oder Fehler zu korrigieren“, erläutert Patricia Schüttler von Trans-Ident e.V. „Vielmehr geht es darum, diese Bilder in Einklang mit der wahren Identität der Person zu bringen – damit das Äußere widerspiegelt, was im Inneren gefühlt wird.“ Marlon Stiller von Transklar e.V. fügt hinzu: „Nicht jede*r hat die Möglichkeit, die eigene Identität schon als Kind zum Ausdruck zu bringen. Indem die KI Geschlechtsmerkmale der gefühlten Wirklichkeit annähert, können Betrachter*innen schmerzhafte Details ausblenden und sich auf die schönen Erinnerungen konzentrieren, die sie fast vergessen hatten.“
„Wir unterstützen dieses Projekt, da es für einen Teil der Trans* Community ein wichtiges Kapitel der Identität erleichtert“, ergänzt Andrea Westhoff von Rosa Strippe e.V.