Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) hat während seines Besuchs im Kosovo zur Deeskalation in der Region aufgerufen.
Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) hat mit Blick auf die Spannungen zwischen dem Kosovo und Serbien zur Deeskalation aufgerufen. Bei einem Besuch im Kosovo appellierte er an alle Seiten, besonnen und umsichtig zu handeln. Insbesondere Serbien stehe dabei unter besonderer Beobachtung.
Pistorius betonte, dass alle Seiten auf eine Entspannung hinarbeiten müssten. Er versicherte, dass er auch bei seinem Besuch in Serbien auf Dialog und Deeskalation hinweisen werde. Das Kosovo erklärte im Jahr 2008 seine Unabhängigkeit von Serbien, die jedoch von Belgrad nicht anerkannt wird.
Im Norden des Kosovo leben etwa 120.000 Serben. Ende September kam es dort zu schweren Ausschreitungen, bei denen ein Polizist getötet wurde. Serbien verstärkte daraufhin seine Militärpräsenz an der Grenze zum Kosovo.
Sowohl Serbien als auch das Kosovo streben einen EU-Beitritt an. Die EU fordert von beiden Seiten ein Abkommen zur Normalisierung der Beziehungen. Pistorius betonte, dass die Zukunft des Westbalkans in der Europäischen Union liege und der Beitritt aller sechs Westbalkanländer Priorität habe.
Um die Sicherheit und Stabilität im Kosovo zu unterstützen, bleibt die von der Nato geführte Kfor-Mission weiterhin im Land präsent. Die Bundeswehr plant, im Frühjahr ihre Präsenz im Kosovo zu verstärken.