Hintergrund der Suche
Ein Jahr lang durchkämmten die israelischen Streitkräfte und Geheimdienste den Gazastreifen auf der Suche nach dem Hamas-Führer Yahya Sinwar. Sinwar, der als Architekt der Angriffe vom 7. Oktober gilt, konnte sich über diesen Zeitraum hinweg erfolgreich verstecken.
Der entscheidende Moment
Am Mittwoch endete Sinwars Glück. In einem zufälligen Zusammentreffen mit israelischen Kommandanten in Ausbildung wurde er getötet. Die Soldaten, die auf Patrouille waren, hatten keine Ahnung, wen sie vor sich hatten. Der entscheidende Moment ereignete sich gegen 15 Uhr, als die Trainees in der südlichen Stadt Rafah drei bewaffnete Männer sahen, die ein Gebäude verließen. Die Soldaten eröffneten das Feuer. Einer der Männer flüchtete in ein nahegelegenes Gebäude.
Die Verfolgung
Die Soldaten setzten eine Aufklärungsdrohne ein, um den Flüchtenden zu lokalisieren. Die Videoübertragung zeigte den verwundeten Militanten, der allein auf einem Stuhl saß. In einem letzten Akt des Widerstands warf der Mann einen Holzklotz auf die Drohne, bevor die Soldaten erneut das Feuer eröffneten, was schließlich zum Einsturz des Hauses führte. Erst am nächsten Morgen, als andere Soldaten die Trümmer durchsuchten, bemerkten sie die Ähnlichkeit zwischen dem toten Militanten und Sinwar, der als einer der meistgesuchten Männer im Nahen Osten gilt.
Reaktionen der Soldaten
Ein Soldat, der an der Operation beteiligt war, berichtete dem israelischen Kanal 12, dass sie viel Feuer und Artillerie eingesetzt hatten. Als die Nachricht von Sinwars Tod eintraf, scherzten sie: „Wie verrückt wäre es, wenn wir es gewesen wären?“
Folgen von Sinwars Tod
Seit dem 7. Oktober, dem tödlichsten Tag für Israelis seit der Gründung des Landes im Jahr 1948, hatten Soldaten und Spione unermüdlich nach Sinwar gesucht. Trotz des Einsatzes modernster Technologie und Waffen, die Israel und seine Verbündeten, einschließlich der USA, zur Verfügung stellen konnten, war Sinwar immer einen Schritt voraus. In einem Fall kamen die Soldaten in einen unterirdischen Komplex, nur um festzustellen, dass Sinwar gerade geflohen war, wobei ein hochrangiger Offizier bemerkte, dass eine Tasse Kaffee, die er zurückgelassen hatte, noch heiß war.
Die Zukunft von Hamas
Mit dem Tod von Sinwar, der die Angriffe vom 7. Oktober plante und leitete, bei denen 1.200 Menschen getötet und mehr als 200 als Geiseln genommen wurden, hat Israel nahezu alle führenden Köpfe von Hamas im Gazastreifen getötet. Eine bedeutende Ausnahme bildet Sinwars Bruder Mohammed, der die täglichen militärischen Operationen der von Iran unterstützten islamistischen Gruppe leitet und möglicherweise als Nachfolger in Betracht gezogen werden könnte.