Neues Ermittlungsverfahren

Die ukrainische Staatsanwaltschaft hat ein neues Ermittlungsverfahren zu den mutmaßlichen Exekutionen von vier ukrainischen Kriegsgefangenen durch russische Streitkräfte eingeleitet. Die Kharkiv Human Rights Protection Group (KHPG), eine der ältesten Menschenrechtsorganisationen der Ukraine, bezeichnete diesen Vorfall als klare Verletzung des internationalen Rechts.

Schutz durch das humanitäre Völkerrecht

Im Fokus der Ermittlungen steht der Tod von vier Verteidigern, die sich ergeben hatten und unter dem Schutz der Dritten Genfer Konvention standen. Diese Konvention verbietet die Exekution von gefangenen Soldaten, die sich ergeben haben. Die vier Männer hatten sich in einem privaten Gebäude im Raion Volnovakha, Oblast Donezk, in Sicherheit gebracht, nachdem sie unter Artilleriebeschuss der russischen Armee geraten waren.

Details der Exekution

Berichten zufolge wurden die Männer nach ihrer Kapitulation gefangen genommen. Zwei von ihnen blieben am Boden liegen, während die anderen beiden auf die Straße gebracht wurden, wo alle vier erschossen wurden. KHPG bezeichnete diese Tat als „offensichtliche Verletzung der Dritten Genfer Konvention“ und betonte, dass solche Handlungen nach internationalem Recht verboten sind.

Systematische Exekutionen

Yury Bielousov, Leiter der Abteilung für Kriegsverbrechen in der Generalstaatsanwaltschaft, äußerte, dass Exekutionen seit November des vergangenen Jahres systematisch geworden seien und bis in dieses Jahr andauern. Besonders im Sommer und Herbst sei die Zahl der Exekutionen stark angestiegen, was darauf hindeutet, dass es sich nicht um Einzelfälle handelt, sondern um Teil einer umfassenderen Strategie, die Anzeichen für eine Politik des Kremls aufweist.

Opferzahlen unter Kriegsgefangenen

Bis zum Jahr 2024 berichtete Bielousov, dass mindestens 147 ukrainische Kriegsgefangene von russischen Streitkräften getötet wurden, wobei 127 dieser Opfer allein im Jahr 2024 starben. Dieses Muster systematischer Exekutionen hat Besorgnis ausgelöst, und abgefangene Kommunikation bestätigt diese Gräueltaten.

Explosion im Gefängnis Olenivka

KHPG verwies auch auf die Explosion im Gefängnis Olenivka in der von Russland besetzten Oblast Donezk, bei der im Juli 2022 über 50 Kriegsgefangene starben. Zeugen und Beweise deuten darauf hin, dass es sich hierbei nicht um einen Unfall, sondern um eine gezielte Massenmordhandlung handelte. Ukrainische Menschenrechtsorganisationen, einschließlich KHPG, haben diese Vorfälle dokumentiert.

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