Einführung des Critical Medicines Act

Die EU-Kommission hat kürzlich den Critical Medicines Act (CMA) vorgestellt. Diese Initiative wird vom Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie (BPI) als wichtige industriepolitische Maßnahme gewürdigt, um die Arzneimittelversorgung in Europa zu sichern und die Lieferketten zu diversifizieren.

Notwendigkeit von Investitionen

BPI-Hauptgeschäftsführer Dr. Kai Joachimsen hebt hervor, dass die Europäische Kommission die Dringlichkeit erkannt hat, die Arzneimittelversorgung zu stärken. Besonders in Krisensituationen, wie unvorhergesehenen Nachfragespitzen oder Handelsunterbrechungen, sind robuste Produktionskapazitäten in der EU entscheidend. Um dies zu erreichen, sind Investitionen in bestehende Produktionsstätten sowie Anreize wie staatliche Beihilfen und schnellere Genehmigungsverfahren notwendig.

Chancen im Off-Patent-Sektor

Der CMA bietet insbesondere im Off-Patent-Sektor die Möglichkeit, die Produktion von generischen Arzneimitteln in Europa zu fördern. Joachimsen betont, dass die Kommission mit ihrem Vorschlag viele positive Ansätze verfolgt, darunter die Berücksichtigung europäischer Produktionsstandorte bei der Vergabe von Aufträgen.

Optimierung von Genehmigungsverfahren

Ein weiterer wichtiger Aspekt des CMA ist die geplante Vereinfachung von Genehmigungsverfahren und die Reduzierung bürokratischer Hürden. Dies könnte insbesondere kleinen und mittelständischen Unternehmen zugutekommen, die oft Schwierigkeiten haben, Zugang zu behördlicher Unterstützung zu erhalten.

Herausforderungen und Bedenken

Es gibt jedoch auch Bedenken hinsichtlich der Ausweitung der Regelungen über kritische Arzneimittel hinaus und der unklaren Zuständigkeiten zwischen den Mitgliedstaaten und der EU. Der BPI sieht hier die Gefahr, dass der CMA von den wesentlichen Zielen abweichen könnte. Zudem bleibt unklar, wie die Finanzierung der einzelnen Maßnahmen organisiert werden soll.

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