Verschlechterung der makroökonomischen Bedingungen
Die International Energy Agency (IEA) hat festgestellt, dass sich die makroökonomischen Bedingungen, die ihren Prognosen zur Öl-Nachfrage zugrunde liegen, im vergangenen Monat verschlechtert haben. Dies wird auf die globalen Handelskonflikte zurückgeführt. Die IEA warnt vor einem größeren Angebotsüberschuss, falls OPEC+ die Produktion über die April-Mengen hinaus anhebt.
Einfluss neuer US-Zölle
Die Agentur aus Paris hebt hervor, dass die neuen US-Zölle als Hindernisse für den globalen Handel und das Wirtschaftswachstum wirken werden. Die unklare Situation aufgrund der wechselhaften Natur dieser Zölle, zusammen mit der Möglichkeit von Vergeltungsmaßnahmen und einer Eskalation, hat die Unsicherheit erheblich erhöht.
Prognosen zur Öl-Nachfrage
Obwohl es noch zu früh ist, um die Auswirkungen auf die reale Wirtschaft zu bewerten, erwartet die IEA, dass ein durch Zölle induziertes „Stagflationsszenario“ – eine Kombination aus schwachem Wachstum und steigenden Preisen – die allgemeine Öl-Nachfrage belasten wird. Die Schätzungen für das Nachfragewachstum im vierten Quartal des letzten Jahres und im ersten Quartal dieses Jahres wurden auf etwa 1,2 Millionen Barrel pro Tag gesenkt.
Globale Nachfrage und OPEC-Prognosen
Die IEA schätzt nun, dass die globale Nachfrage um 1,03 Millionen Barrel pro Tag wachsen wird, was niedriger ist als die zuvor erwarteten 1,1 Millionen Barrel pro Tag. Dies würde im Durchschnitt 103,9 Millionen Barrel pro Tag erreichen. Im Gegensatz dazu erwartet OPEC ein Nachfragewachstum von 1,45 Millionen Barrel pro Tag.
Öl-Angebot übersteigt Nachfrage
Das globale Ölangebot wird voraussichtlich weiterhin die Nachfrage übersteigen. Die IEA schätzt einen Überschuss von etwa 600.000 Barrel pro Tag, was höher ist als die Prognosen des letzten Monats. Sollte OPEC+ die Produktion über April hinaus erhöhen und die Einhaltung der Produktionsquoten unter den überproduzierenden Mitgliedern schwach bleiben, könnte ein zusätzliches Angebot von 400.000 Barrel pro Tag auf den Markt kommen.
Aktuelle Marktentwicklung
Die IEA berichtet, dass das globale Ölangebot bereits ansteigt. Im Februar stieg die Produktion um 240.000 Barrel pro Tag, da Tengizchevroil sein lange verzögertes Erweiterungsprojekt in Tengiz vorantrieb und die kasachische Produktion auf Rekordhöhen brachte. Auch Iran und Venezuela erhöhten ihre Fördermengen vor den strenger werdenden Sanktionen.
Prognosen für die Zukunft
Für das Jahr 2025 wird ein durchschnittliches Angebot von 104,5 Millionen Barrel pro Tag prognostiziert, wobei Nicht-OPEC+ Produzenten voraussichtlich 1,5 Millionen Barrel pro Tag zur Versorgung beitragen werden. Der aktuelle Preis für Brent-Öl liegt bei 71 US-Dollar pro Barrel, während der Preis für West Texas Intermediate bei etwa 67 US-Dollar pro Barrel liegt. Die Futures-Märkte stehen unter Druck, da Bedenken über die chaotische Umsetzung der US-Zölle und deren Auswirkungen auf die globale Wirtschaft und den Ölverbrauch wachsen.