Steigende Nachfrage nach Pflegeleistungen

Die Anzahl älterer und hilfsbedürftiger Menschen in Deutschland nimmt kontinuierlich zu. In diesem Zusammenhang gewinnen die häuslichen Pflege- und Betreuungsangebote zunehmend an Bedeutung. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes beziehen über 5,7 Millionen Menschen in Deutschland Leistungen aus der Pflegekasse, wobei etwa 86 Prozent von ihnen in ihrem eigenen Zuhause betreut werden.

Kurzzeit- und Verhinderungspflege

Ein Teil der Pflegeleistungen umfasst die Kurzzeit- und Verhinderungspflege. Diese wird häufig nach Krankenhausaufenthalten, Rehabilitationsmaßnahmen oder während der Urlaubszeit der pflegenden Angehörigen in Anspruch genommen. Oftmals werden diese Leistungen jedoch in stationären Pflegeeinrichtungen erbracht, obwohl es auch Alternativen gibt.

Pflege zuhause als Option

Viele Menschen sind sich nicht bewusst, dass Kurzzeit- und Verhinderungspflege auch in den eigenen vier Wänden realisiert werden kann, indem ein ambulanter Pflege- oder Betreuungsdienst beauftragt wird. Die finanziellen Regelungen sind dabei ähnlich wie im Pflegeheim. Matthias Borger, ein Partner der Promedica Gruppe aus der Region Wiesbaden und Rheingau-Taunus, weist darauf hin, dass die Kosten für Verhinderungspflege bis zu 1.685 Euro pro Kalenderjahr übernommen werden können. Zusätzlich steht für Personen der Pflegegrade 2 bis 5 ein Betrag von bis zu 1.854 Euro für Kurzzeitpflege zur Verfügung. Ab dem 1. Juli 2025 wird ein gemeinsamer Jahresbeitrag von 3.539 Euro für beide Leistungsarten bereitgestellt.

Unterstützung für Angehörige

Nach einem Krankenhausaufenthalt wünschen sich viele ältere Menschen eine Erholung in ihrem eigenen Zuhause, was auch zu einer schnelleren Genesung beitragen kann. Angehörige unterstützen diesen Wunsch in der Regel nach Kräften. Matthias Borger koordiniert häufig die Überleitungen aus Krankenhäusern und berät Angehörige mit seiner fachlichen Expertise. Er empfiehlt, die Betreuungsleistungen in der eigenen Häuslichkeit in Anspruch zu nehmen, gegebenenfalls mit Unterstützung eines ambulanten Pflegedienstes.

Finanzierung und Herausforderungen

Die Finanzierung von Pflegeleistungen stellt in der Regel eine der kleineren Herausforderungen dar. Viele Angehörige sind bereit, Aufgaben selbst zu übernehmen, um die bestmögliche Betreuung für ihre Liebsten zu gewährleisten. Borger, der seit über zehn Jahren in der Betreuungsbranche tätig ist, betont die Wichtigkeit der Zusammenarbeit zwischen ambulanten Pflegediensten und Alltagsbetreuern, die im Haushalt der pflegebedürftigen Personen leben.

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