Tierquälerei in Brandenburg
In einer der größten Milchviehanlagen in Brandenburg sind wiederholt Vorwürfe der Tierquälerei laut geworden. Diese Vorwürfe stützen sich auf Videoaufnahmen, die der Tierrechtsorganisation ANINOVA sowie der Redaktion von rbb24 Recherche vorliegen.
Untersuchungen durch das Veterinäramt
Das Veterinäramt des Landkreises Uckermark hat die Vorwürfe in Prüfung. Achim Wendland, der Leiter des Veterinäramtes, äußerte im Interview, dass der Verdacht auf Tierquälerei und Straftaten bestehe. Das Veterinäramt plant, die Staatsanwaltschaft einzuschalten und eine Anzeige zu erstatten.
Details zur Milchviehanlage
Die betroffene Einrichtung ist die „Wollschow-Menkiner Agrar GmbH“, die nahezu 1.000 Tiere hält. Der Eigentümer Ronaldus Meijer zeigte sich im Gespräch mit rbb24 Recherche schockiert und betroffen, wies jedoch eine persönliche Verantwortung zurück. Er gab an, bereits mit dem Veterinäramt in Kontakt zu stehen und sich in arbeitsrechtlichen Auseinandersetzungen mit Mitarbeitern zu befinden.
Videoaufnahmen und deren Inhalt
Die vorliegenden Videoaufnahmen umfassen etwa 1.000 Stunden Material, das dokumentiert, wie offensichtlich erkrankte Milchkühe und Kälber unsachgemäß behandelt oder misshandelt werden. Amtsveterinär Achim Wendland bezeichnete die gesehenen Videos als schockierend und in Richtung Tierquälerei gehend.
Hintergrund der Aufnahmen
Die Aufnahmen wurden zwischen Mitte Dezember 2024 und Mitte Februar 2025 mit Hilfe von sieben Kameras erstellt und der Tierrechtsorganisation ANINOVA e.V. zugespielt. Die Videos zeigen Mitarbeitende der Milchviehanlage, die kranke und lahme Kühe mit Stöcken schlagen und sie treten, um sie zum Aufstehen zu bewegen. Zudem sind Szenen zu sehen, in denen neugeborene Kälber brutal durch Futtergitter geworfen werden.
Reaktionen der Tierrechtsorganisation
ANINOVA hat bereits Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft Neuruppin erstattet. Jan Peifer von ANINOVA äußerte im rbb-Interview, dass ihn die Brutalität der Vorgehensweise sehr getroffen habe und er hofft, dass die Täter entsprechend bestraft werden.