Reaktion auf den US-Vorschlag

Ukrainische Beamte haben am Dienstag entschieden einen Bericht über einen US-Vorschlag zurückgewiesen, der vorsieht, dass Kiew die Annexion der Krim durch Russland im Jahr 2014 anerkennt. Diese Ablehnung führte zu einer Herabstufung der hochrangigen Friedensgespräche in London und zur plötzlichen Absage des Besuchs des US-Außenministers Marco Rubio.

Verhandlungsbereitschaft ohne Gebietsverlust

Die ukrainische Vizepremierministerin Yulia Svyrydenko äußerte in sozialen Medien, dass die Ukraine bereit sei zu verhandeln, jedoch nicht bereit sei, Gebiete an Moskau im Rahmen eines Friedensabkommens abzutreten.

Absage von Rubios Reise

Rubios Entscheidung, sich kurzfristig aus dem Londoner Treffen zurückzuziehen, führte zur Absage einer umfassenderen Sitzung mit den Außenministern von Ukraine, Großbritannien, Frankreich und Deutschland. Der US-Botschafter für die Ukraine, General Keith Kellogg, vertritt die USA nun bei den Gesprächen. Ein Beamter des US-Außenministeriums teilte mit, dass Rubio am Dienstagabend mit dem britischen Außenminister David Lammy gesprochen habe und Interesse an einer Neuansetzung seiner Reise nach den „technischen Treffen“ am Mittwoch bekundet habe.

Friedensdruck aus den USA

Die diplomatischen Spannungen entstehen vor dem Hintergrund wachsender Forderungen von Präsident Donald Trump, der am Wochenende warnte, dass die USA die Friedensbemühungen einstellen könnten, wenn keine signifikanten Fortschritte erzielt werden. Trump äußerte am Sonntag die Hoffnung, dass Moskau und Kiew in dieser Woche eine Einigung zur Beendigung des dreijährigen Krieges erzielen.

Forderung nach einem Waffenstillstand

Laut Quellen, die mit den Gesprächen vertraut sind, bestand ein am Dienstag von der Ukraine ausgearbeiteter Entwurf darauf, dass territoriale Verhandlungen erst beginnen würden, wenn ein „vollständiger und bedingungsloser Waffenstillstand“ in Kraft ist. Diese Position weicht offenbar von dem ab, was US-Vertreter zuvor mit russischen Offiziellen besprochen hatten.

Unterstützung für den Frieden

Der Berater des ukrainischen Präsidenten, Andriy Yermak, der zusammen mit den Außen- und Verteidigungsministern in London ankam, erklärte: „Trotz allem werden wir für den Frieden arbeiten.“

Europäische Ablehnung der US-Vorschläge

Die Ablehnung der Ukraine fand auch bei europäischen Verbündeten Widerhall. Der französische Außenminister Jean-Noel Barrot bestätigte, dass die europäischen Staaten ihre „nicht verhandelbaren“ Positionen Washington mitgeteilt hatten. Zu den als inakzeptabel angesehenen US-Vorschlägen gehörten Bedingungen, die die Ukraine dazu zwingen würden, auf eine NATO-Mitgliedschaft zu verzichten, die russische Besetzung von etwa 20 % des ukrainischen Territoriums zu akzeptieren und die Sanktionen gegen Moskau zu lockern – Bedingungen, die laut Quellen die ukrainische Souveränität und die westliche Einheit erheblich untergraben würden.

Diskussion über Sicherheitsvorschläge

Die Gespräche in London sollten ursprünglich dazu dienen, Differenzen zu überbrücken und sich einem möglichen Deal zu nähern, der Russland an den Verhandlungstisch bringen könnte. Eine der diskutierten Ideen war die Schaffung eines neutralen Sicherheitsrahmens.

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