Das Europäische Zentrum für Presse und Medienfreiheit (ECPMF) berichtet in seiner neuen Studie „Feindbild Journalist:in 7: Berufsrisiko Nähe“ von einem signifikanten Anstieg tätlicher Übergriffe auf Lokaljournalist:innen im Vergleich zum Vorjahr. Insgesamt wurden zwölf physische Attacken (von 56 insgesamt) verifiziert. Die Studie, unterstützt vom Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger (BDZV), untersucht die Fälle im Schwerpunkt Lokaljournalismus.
Lokaljournalist:innen sind einer besonderen Bedrohung ausgesetzt, da sie im Gegensatz zu Kolleg:innen in größeren Städten nicht in die Anonymität abtauchen können. Die Bedrohung zeigt sich nicht nur durch tätliche Angriffe, sondern auch durch Einschüchterungsversuche, sowohl online als auch offline. Besondere Risiken entstehen durch die Berichterstattung von Demonstrationen, oft unangemeldeten „Spaziergängen“.
Die Studie empfiehlt unter anderem die Ausweitung der Polizei-Fortbildungen zu Journalist:innenrechten sowie die Thematisierung von Übergriffen auf Mitarbeitende in den eigenen Medien. Insgesamt verzeichnet die Studie für 2022 einen Rückgang der Angriffe auf Medienschaffende in Deutschland im Vergleich zum Rekordjahr 2021. Als zentrale Ursache dafür sehen die Autoren die Marginalisierung der Querdenken-Bewegung.
Die Zusammenarbeit zwischen dem BDZV und dem ECPMF zielt darauf ab, die Bedrohungslage von Lokaljournalist:innen durch ein Langzeitmonitoring bis 2025 auszuleuchten und Handlungsempfehlungen zu erarbeiten. Die gesamte Studie ist abrufbar unter:
Wie hat sich die Anzahl der Übergriffe auf Lokaljournalist:innen entwickelt?
Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Zahl der tätlichen Übergriffe auf Lokaljournalist:innen deutlich an. Insgesamt wurden zwölf physische Attacken (von 56 insgesamt) verifiziert.
Welche besonderen Risiken entstehen für Lokaljournalist:innen bei Demonstrationen?
Besondere Risiken entstehen durch die Berichterstattung von Demonstrationen, oft unangemeldeten „Spaziergängen“, bei denen Einschüchterungsversuche und Angriffe auf Lokaljournalist:innen häufiger vorkommen.
Was empfiehlt die Studie, um die Sicherheit von Lokaljournalist:innen zu erhöhen?
Die Studie empfiehlt unter anderem die Ausweitung der Polizei-Fortbildungen zu Journalist:innenrechten sowie die Thematisierung von Übergriffen auf Mitarbeitende in den eigenen Medien.