Der französische Senat hat trotz Wochen der Proteste und Streiks, die Hunderttausende von Arbeitern anzogen, für die Erhöhung des Rentenalters von 62 auf 64 gestimmt. Die Senatsmitglieder stimmten mit 201 zu 115 für den Gesetzentwurf.
Warum diese Änderung?
Die französische Regierung plant eine Neuausrichtung des Rentensystems des Landes, obwohl sie starken Widerstand von Gewerkschaften erfährt. Sie sagt, dass es ansonsten finanziell nicht tragbar ist. Neben der Erhöhung des Rentenalters auf 64 Jahre möchte Macron auch die Zahlungsfrist für eine volle staatliche Rente erhöhen. Die Regierung von Macron argumentiert, dass die unpopulären Maßnahmen notwendig sind, um das System für die Zukunft zu stützen.
Trotz der Zustimmung des Senats muss der Gesetzentwurf noch von der Nationalversammlung, dem Unterhaus des französischen Parlaments, genehmigt werden. Hier könnte es schwieriger sein, eine Mehrheit zu finden.
Starke Opposition
Die Erhöhung des Rentenalters und die vorgeschlagenen Änderungen im Rentensystem stoßen bei Teilen der französischen Gesellschaft auf starken Widerstand. Linke Politiker äußerten nach der Abstimmung im Senat ihren Unmut über die Reform. Gewerkschaften haben versprochen, den Druck auf die Regierung durch Massenaktionen in verschiedenen Sektoren zu erhöhen. Demonstrationen haben Auswirkungen auf Treibstofflieferungen, Schulen, Züge und Flüge.
Die meisten anderen europäischen Länder haben das Rentenalter bereits auf 65 Jahre oder älter angehoben, wobei das französische Rentensystem zu den großzügigsten in Europa und insbesondere in Westeuropa gehört.