Die Pläne der Deutschen Fußball Liga (DFL), mit dem Einstieg eines Investors zusätzliche Millionen Euro zu erlösen, werden weiterhin kontrovers diskutiert. Bei einer Diskussionsveranstaltung im Stadion des Bundesligazweiten Borussia Dortmund stellten sich DFL-Aufsichtsratschef Hans-Joachim Watzke und DFL-Geschäftsführer Axel Hellmann der Kritik der Fans.

DFL-Führungskräfte werben für frisches Kapital

Watzke und Hellmann warben bei der Veranstaltung für eine frische Kapitalzufuhr durch einen strategischen Partner. Der Plan sieht vor, dass der künftige Kapitalanleger 12,5 Prozent für eine Laufzeit von 20 Jahren an der Vermarktung der nationalen und internationalen Bundesliga-Medienrechte erwirbt. Der Deal soll der Liga frisches Kapital von rund zwei Milliarden Euro einbringen, das zu 85 Prozent in zweckgebundene Investitionen auf Zukunftsfeldern sowie in die Stärkung der Stabilität der DFL fließen soll. Lediglich 15 Prozent der Gesamtsumme – rund 300 Millionen Euro – sollen die 36 Clubs zur freien Verwendung erhalten.

Keine Spielplanänderungen geplant

Watzke versuchte, den Fans die Ängste über zu großen Einfluss eines Investors zum Beispiel bei der Gestaltung des Spielplans zu nehmen. „Ich kämpfe nicht seit Jahren für die 50+1-Regel, um jetzt ein trojanisches Pferd hereinzulassen. Wir wollen definitiv keine weiteren Anstoßzeiten“, sagte der BVB-Geschäftsführer. Noch deutlicher wurde Hellmann: „Die Sorgen, dass der Spieltag aufgefächert wird, ist eine theoretische. Das könnten wir jetzt schon machen. Wir machen es aber nicht, weil es in Deutschland eine Fußball-Kultur gibt. Eine Spieltags-Auffächerung wird es niemals geben.“

Fans äußern Bedenken

In den vergangenen Wochen hatten viele Fußball-Fans bei Bundesligaspielen deutlich gemacht, dass sie den Einstieg eines Investors ablehnen. „Mit diesem Konstrukt gehen bei den Fans sehr viele Ängste und Befürchtungen einher. Es geht um klassische Themen wie Spieltags-Ansetzungen und Spielorte“, kommentierte Jakob Scholz, Vorsitzender der BVB-Fanabteilung.

DFL sieht Nachholbedarf bei internationaler Vermarktung

Vor allem bei der internationalen Vermarktung sieht die DFL großen Nachholbedarf und die Konkurrenzligen aus England, Spanien und Italien weiter vorn. Der Einstieg eines Investors könnte hier einen positiven Effekt haben.

Insgesamt bleibt die Diskussion um den Einstieg eines Investors in die DFL weiterhin kontrovers. Watzke und Hellmann betonen jedoch, dass keine Spielplanänderungen geplant sind und die 50+1-Regel weiterhin Bestand haben wird.

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