Verlage fordern Finanzhilfen für Zustellung von Zeitungen
Die Zeitungsverlage in Bayern haben die Bundesregierung dazu aufgefordert, Finanzhilfen für die flächendeckende Zustellung von Zeitungen bereitzustellen. Der Erste Vorsitzende des Bayerischen Verlegerverbandes (VBZV), Andreas Scherer, betonte, dass „weiße Flecken im Zeitungsvertrieb zu weißen Flecken in unserer Demokratie“ führen würden. Die Verlage sehen den Staat in der Pflicht, sie bei ihrem Umbau zu digitalen Medienhäusern zu unterstützen.
Verlage prüfen Klage gegen BR wegen presseähnlicher Inhalte im Netz
Die Zeitungsverlage kritisieren zunehmend das wachsende Internetangebot des Bayerischen Rundfunks (BR). Sie beziehen sich dabei auf den Medienstaatsvertrag, der besagt, dass Rundfunkangebote im Netz nicht presseähnlich gestaltet sein dürfen. Der Schwerpunkt muss auf Hörfunk und Bewegtbild liegen. Andreas Scherer sieht hier „rote Linien“ überschritten und beklagt, dass der BR den Verlagen im Newsbereich Märkte abgräbt. Der Verband prüft nun rechtliche Mittel, um den Streit zu klären.
Staatliche Unterstützung für objektiven Journalismus
Die bayerische Staatsregierung unterstützt die Forderung nach einer Zustellförderung und betont die Bedeutung von objektivem und unabhängigem Journalismus für die Meinungsbildung in der Demokratie. Die Verleger erinnern Bundeskanzler Olaf Scholz an seine Zusage, eine Förderung zu prüfen.
Presseförderung als Überbrückung beim digitalen Wandel
Die Verlage betonen, dass die Zustellförderung keine Dauerlösung sein muss, sondern lediglich eine Überbrückung beim digitalen Wandel darstellt. Vor allem ältere Menschen und Menschen auf dem Land seien auf die gedruckte Tageszeitung angewiesen. Die Verleger sehen ihre Plattformen und Zeitungen als essenziell für die Demokratie.
Kostendruck und Medienwandel führen zu Übernahmen in der Branche
Die Verlage sind durch sinkende Druckauflagen sowie gestiegene Ausgaben für Zusteller, Papier und Energie belastet. Angesichts des Kostendrucks und Medienwandels kommt es immer wieder zu Übernahmen in der Branche. Einige Verlage suchen die Flucht nach vorn über digitale Angebote.