Die geplante Krankenhausreform der Ampelkoalition im Bund stößt auf Kritik. Die CDU-Landtagsabgeordnete Saskia Ludwig aus Brandenburg warnt vor möglichen Krankenhausschließungen und fordert eine praxistauglichere Lösung. In einem Interview mit dem rbb-Bürgertalk „Wir müssen reden“ betont sie, dass es wichtig sei, die Versorgung in Flächenländern wie Brandenburg qualitativ hochwertig zu gewährleisten.
Expertenkommission empfiehlt Spezialisierung und weniger Standorte
Die Expertenkommission, die im Auftrag des Bundesgesundheitsministeriums Vorschläge für die umfassende Krankenhausreform erarbeitet hat, empfiehlt hingegen eine bessere Aufteilung und Spezialisierung einzelner Krankenhäuser. Der Gesundheitsökonom Reinhard Busse von der TU Berlin betont, dass weniger Krankenhausstandorte nicht zwangsläufig zu einer schlechteren Versorgung führen müssten. Es sei wichtig, dass die Patienten gut behandelt werden und dass deutlich mehr ambulant behandelt werde, um Personal zu sparen und Betten zu entlasten.
Plädoyer für weniger Profitdruck im Gesundheitswesen
Die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Linksfraktion im Bundestag, Gesine Lötzsch, fordert eine Entlastung von Ärztinnen und Ärzten, die oft gezwungen seien, gegen ihre ethischen Überzeugungen zu handeln, um Profit zu machen. Krankenhäuser sollten zum Gemeinwohl gehören und nicht nur auf Profit ausgerichtet sein.
Die Krankenhausreform soll Ende Mai in das parlamentarische Verfahren gebracht werden.