Einleitung
Der ehemalige Bundespräsident Joachim Gauck hat den Altkanzler Gerhard Schröder wegen dessen engen Beziehungen zu Russland und Kremlchef Wladimir Putin scharf kritisiert. Er bezeichnete Schröders Verhalten als „unerträglich“ und „inakzeptabel“.
Kritik an Schröders Russland-Verbindungen
Gauck äußerte sich in einem Interview mit dem „Tagesspiegel“ besorgt über Schröders Verbindungen zu Russland und dessen Dienstleistungen für russische Energiekonzerne nach seiner Amtszeit als Bundeskanzler. Er warf Schröder vor, seinen Ruf und das Ansehen Deutschlands seinen Privatinteressen untergeordnet zu haben. Gauck bezeichnete es als „traurig“, dass Schröder sich von Russland in dieser Weise einspannen lasse.
Isolation von Schröder in der SPD
Politisch ist Schröder in der SPD-Spitze bereits isoliert. Die Schiedskommission des SPD-Bezirks Hannover wies im März 2022 Anträge verschiedener SPD-Gliederungen auf Partei-Sanktionen gegen Schröder zurück. Eine Entscheidung der Bundesschiedskommission steht noch aus.
Putin und Russland
Gauck betonte, dass Putin und Russland nach dem Angriff auf die Ukraine „mit einem gekränkten Führer und einer gekränkten Nation zu tun“ hätten, vergleichbar mit Deutschland nach dem Ersten Weltkrieg. Putin habe durch die Besetzung der Krim 2014 nationalen Rückhalt gewonnen und seine Beliebtheitswerte seien gestiegen. Gauck warnte davor, dass das Neuerlangen von nationaler Größe eine wirksame politische Methode sei, um Anhänger um eine Führungsgestalt zu scharen. Putin habe erlebt, dass Gewalt und Krieg ihm nützen.
Fazit
Joachim Gaucks Kritik an Gerhard Schröders Verbindungen zu Russland und Putin zeigt, dass die politische Debatte über die Beziehungen zwischen Deutschland und Russland auch nach dem russischen Angriff auf die Ukraine weitergeht. Die Isolation von Schröder in der SPD zeigt, dass seine Position in der Partei umstritten ist.