Das EPoS Research Center der Universität Mannheim hat eine neue Studie veröffentlicht, die zeigt, dass ein späterer Renteneintritt das Sterberisiko erhöht. Die Studie mit dem Titel „The Effect of Removing Early Retirement on Mortality“ wurde von Dr. Cristina Bellès-Obrero, Ph.D., Prof. Sergi Jiménez-Martìn und Prof. Han Ye durchgeführt, die Teil des EPoS-Sonderforschungsbereichs Transregio 224 sind, einer Kooperation der Universitäten Bonn und Mannheim.
Empirischer Nachweis der Sterblichkeits-Kausalität und Auswirkungen der Rentenreform
Die Forscher haben Sozialversicherungsdaten aus Spanien untersucht, die vor und nach der Rentenreform von 1967 erhoben wurden. In diesem Jahr wurde das Alter für den Vorruhestand angehoben, was diejenigen betraf, die nach diesem Stichtag die ersten Beiträge leisteten. Diejenigen, die vor dem 1. Januar 1967 eingezahlt hatten, durften weiterhin mit 60 Jahren freiwillig in Rente gehen. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass eine Verzögerung des Ausscheidens aus dem Erwerbsleben um ein Jahr das Risiko um 4,2 Prozentpunkte erhöht, im Alter zwischen 60 und 69 Jahren zu sterben.
Arbeitsbedingungen und Erfolgserlebnisse beeinflussen das Sterbe-Risiko
Die Auswirkungen des späteren Renteneintritts auf die Lebenserwartung hängen von verschiedenen Faktoren ab, wie den Arbeitsbedingungen in den letzten Beschäftigungsjahren, der körperlichen und psychosozialen Belastung, dem Selbstwert bei der Arbeit und dem Qualifikationsniveau. Die Forscher betonen, dass Erfolgserlebnisse am Arbeitsplatz wichtig für die Gesundheit sind.
Flexibler Rentenantritt schwächt Risiken ab
Die Studie zeigt auch, dass ein flexibler Rentenantritt dazu beitragen kann, die Risiken abzuschwächen. Die Politik setzt oft Anreize für ein längeres Arbeitsleben, um den Herausforderungen alternder Gesellschaften zu begegnen. Die Forscher betonen jedoch, dass die Auswirkungen eines späteren Renteneintritts und Möglichkeiten zur Milderung der negativen Folgen von großer Bedeutung sind.