Der britische Pop-Superstar Ed Sheeran wurde jahrelang beschuldigt, bei einem seiner Hits plagiiert zu haben. Doch nun hat ihn eine Jury in New York freigesprochen. Der 32-Jährige zeigte sich trotzdem zerknirscht.
Jury spricht Sheeran frei
In einem Prozess wegen angeblicher Copyright-Verletzungen in New York hat Ed Sheeran Recht bekommen. Eine Jury befand einstimmig, dass Sheeran seinen Song „Thinking Out Loud“ nicht von dem Lied „Let’s Get It On“ von Marvin Gaye abgeschrieben hat. „Ich bin natürlich sehr zufrieden mit dem Ausgang des Falls“, sagte Sheeran nach dem Urteil vor dem Gerichtsgebäude. „Aber gleichzeitig bin ich unglaublich frustriert, dass unbegründete Behauptungen wie diese vor Gericht gehen dürfen.“
Akkorde und Rhythmen als Streitpunkt
Die Erben des 2003 gestorbenen US-Musikers Ed Townsend hatten Sheeran Copyright-Verletzungen vorgeworfen. Townsend hatte den 1973 veröffentlichten Song „Let’s Get It On“ mit Marvin Gaye veröffentlicht. Sheeran hatte sich in dem Prozess teils selbst verteidigt und die Vorwürfe zurückgewiesen. „Thinking Out Loud“ basiere auf Akkorden und Rhythmen, die „grundlegende Musik-Bausteine“ seien und die niemand besitzen könne. Sheeran führte dabei unter anderem die Ähnlichkeit zwischen „Let It Be“ von den Beatles und „No Woman No Cry“ von Bob Marley an.
Sheeran zeigt sich zerknirscht
Nach dem Urteil zeigte sich Sheeran zerknirscht: „Es ist verheerend, beschuldigt zu werden, das Lied eines anderen gestohlen zu haben, wenn wir so viel Arbeit in unseren Lebensunterhalt stecken.“ Er werde niemals ein „Sparschwein“ sein, das Leute schütteln könnten, um Geld zu bekommen. Zudem habe er wegen des Prozesses die Beerdigung seiner Großmutter in Irland verpasst. „Diese Zeit werde ich nie zurückbekommen.“
Prozess mit Gitarreneinlage
Sheeran griff im Gerichtssaal auch selbst zur Gitarre, um der Jury zu erklären, auf welche Weise er Songs schreibe. Dabei spielte und sang er Teile von „Thinking Out Loud“ und wollte damit klar machen, wie schnell und intuitiv er Songs komponiert – manchmal mehrere an einem Tag. Dies lasse keinen Raum dafür, zeitgleich an andere Lieder zu denken und diese zu kopieren.
Der Prozess war mehrfach verschoben worden. Sheeran war wie auch einige seiner Kollegen – beispielsweise Robin Thicke und Pharrell Williams – in den vergangenen Jahren immer wieder mit Vorwürfen der Copyright-Verletzung konfrontiert worden.
